Empathie-und-Führung

10 Fakten – Warum Empathie und Führung zusammen gehören

Inhalt
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    1. Die Bedeutung von Empathie in der Führung

    Der Begriff der Empathie ist heutzutage in aller Munde. Nun ist es nicht so, dass Empathie in der Führung so ganz neu ist. Es gab schon immer Führungskräfte, die empathisch waren und denen es wichtig war, Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter wahrzunehmen.

    Brauchen Führungskräfte Empathie?
    Ich vermute, die meisten werden mir zustimmen, dass es gut wäre für eine Unternehmenskultur, wenn Führungskräfte Empathie haben. 
    Obwohl es gleichzeitig interessant ist zu sehen, dass es nicht gerade wenige Unternehmen gibt, die erfolgreich sind auch mit Führungskräften, deren Empathie nicht gerade ausgeprägt ist .. food for thought? Let me know what you think about that.

    Unabhängig davon – ich plädiere für mehr Empathie.

    Warum?
    Weil ich in meiner Arbeit seit vielen Jahren sehe, wie sehr Menschen unter Führungskräften leiden, die wenig bis gar keine Empathie zeigen.

    Und weil ich gleichzeitig sehe, wie sehr Menschen aufblühen, wenn ihre Führungskraft empathisch ist.
    Und weil ich davon überzeugt bin, dass Organisationen mit empathischen Führungskräften einen besseren work place darstellen. Wer in einem solchen Umfeld arbeitet, arbeitet gerne dort. Ist es nicht – auch – das, was zählt?

    Leider gibt es nun mal nach wie vor Menschen, die davon ausgehen, Empathie braucht es nicht. 
    Es gibt viele, die das schlichtweg nicht gelernt haben. 
    Empathie lässt sich jedoch entwickeln. Wer diese Erkenntnis hat, lernt dies auch. 

    Viele Führungskräfte fühlen sich ausschließlich dafür verantwortlich ihren Job „richtig“ zu machen. Mitarbeiterführung ist für sie eher ein Accessoire. 
    Und nein, ich habe nicht vor hier in das gemeinhin so gerne praktizierte Bashing gegen Führungskräfte einzusteigen. Das liegt mir völlig fern. Es gab schon immer Menschen (auch Führungskräfte) mit Empathie und Menschen ohne Empathie.

    Wichtig ist vor allem zu konstatieren, dass Führung ohne Empathie nicht mehr wegzudenken ist. Führen mit Empathie bedeutet, die Gefühle und Bedürfnisse der Mitarbeiter zu berücksichtigen, um eine positive und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen. Empathie ermöglicht es Führungskräften, sich in die Lage ihrer Teammitglieder zu versetzen, ihre Perspektiven zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Dies führt in der Regel zu einer besseren Kommunikation, zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit und – last but not least – zu einer optimierten Leistung des Teams. Im folgenden einmal mehr en détail.

    2. Was ist Empathie und was ist es nicht

     Leadership ist eine erlernbare Kompetenz, die aus vielen verschiedenen Aspekten besteht. Empathie ist ein essentieller Aspekt davon. 

    Was bedeutet Empathie in der Führungsrolle? Hier ein paar ausgewählte Beispiele:

    • Sie klären die individuellen Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter und respektieren diese (was nicht gleichbedeutend damit ist die eigenen Ziele unterzuordnen). Sie identifizieren die Motivation Ihrer Mitarbeiter
    • Sie verurteilen Ihre Mitarbeiter nicht, wenn etwas nicht beim ersten Mal klappt, sondern ermutigen dazu dranzubleiben und fördern Selbstverantwortung
    • Sie fragen, ob und wie Sie Ihre Mitarbeiter unterstützen können
    • Sie geben ihren Mitarbeitern das Gefühl von psychologischer Sicherheit (!!!)
    • Sie legen Wert auf vertrauensvolles konstruktives Feedback
    • Wenn Sie ein Mitarbeitergespräch haben, sind Sie präsent und hören zu
    • Sie zeigen Interesse an Ihren Mitarbeitern und das heißt nicht nur in ihnen als Arbeitskraft, sondern als Mensch

    Falls Sie noch nicht damit gestartet haben .. why not starting right now? it´s never too late!

    Mit ist gleichzeitig wichtig, darauf hinzuweisen, was Empathie definitiv nicht ist.

    Zu häufig höre ich Aussagen und sehe Blogs, die rein gar nichts mit Empathie zu tun haben, die sich aber diese Empathie gerne auf die Flagge schreiben. Daher will ich hier einmal mit einigen seltsamen Vorannahmen und Missverständnissen aufräumen.

    Let´s start:

    1. viele unangenehme Gefühle zu haben heißt nicht, dass jemand ein empathischer Mensch ist
    2. angeblich “hochsensibel” zu sein heißt auch nicht, dass jemand ein mitfühlender Mensch ist
    3. Überempfindlichkeit hat ebenfalls rein gar nichts mit Empathie zu tun
    4. Wenn jemand viele Menschen für schwierig hält, hat das genau so wenig mit Empathie zu tun
    5. regelmässig von Gefühlen überflutet zu werden, heißt auch nicht, dass jemand ein empathischer Mensch ist
    6. einfach nur inquisitorische Fragen zu stellen, hat mit Empathie ebenfalls rein garnichts zu tun
    7. und nur weil jemand dazu in der Lage ist Gefühle zu zeigen heißt auch das nicht, dass diese Person ein mitfühlender Mensch ist.

    Puh, werden jetzt vermutlich manche denken. Tut mir leid, dass ich Sie damit vielleicht nicht bestätigt oder glücklich gemacht habe. Empathie ist nun mal etwas anderes. Und ich möchte gerne hierfür sensibilisieren und diesen Begriff differenziert betrachten.

    Empathie IST Mitgefühl. Und dabei geht es nicht um sich selbst, sondern um das Gegenüber. Echtes Mitgefühl bedeutet, dass mir die Gefühle des Gegenübers wichtig sind, dass ich mit dem Erleben der anderen Person mitschwinge. Und dass sich dabei etwas in mir bewegt. Mag sich für manche seltsam anhören, allerdings geht es eben genau darum. Diese Emotion, die ich dabei fühle, hat nichts mit mir zu tun, sondern mit der anderen Person.

    Ich kann mit einer Person mit-leiden oder auch mich mit ihr freuen. Und genau das wiederum spürt das Gegenüber. Und nur dann ist es Empathie. Alles andere ist eine Farce, daher muss man aktuell ein bisschen genauer hinschauen, was so alles als Empathie bezeichnet wird.

    Nicht jeder, der sich gerne als Empath bezeichnet, ist ein Empath. Nur weil jemand sagt: „Mir ist wichtig zu wissen wie es dir geht“ kann leider eine einfach nur eine schöne Phrase sein. Insbesondere heute in der westlichen Welt, in der Gefühle so allgegenwärtig erscheinen und ihnen soviel Wichtigkeit eingeräumt wird, wird schon mal gerne Etikettenschwindel gemacht. Da Gefühle so hoch im Trend sind, führt das in der Regel ja auch zu hohen Sympathiewerten ;-).

    Auch hier gilt: Es ist eben nicht alles Gold was glänzt.

    3. Empathie als Schlüssel zur Mitarbeitermotivation

    In der Führungsrolle ist es in erster Linie wichtig Mitarbeiter nicht zu demotivieren.
    Gehen Sie davon aus, dass Mitarbeiter per se intrinsisch motiviert sind. Ich finde es immer wieder erstaunlich Aussagen zu hören wie „Mitarbeiter müssen doch motiviert werden.“ Es geht vor allem darum, die intrinsische Motivation aufrechtzuerhalten.

    Mitarbeiter benötigen verschiedene Faktoren, um motiviert zu sein und nicht demotiviert zu werden. Wie kann eine empathische Führungskraft dafür sorgen, dass Mitarbeiter motivert bleiben bzw. nicht demotiviert werden? Hier einmal ein paar ausgewählte Aspekte, die es für eine empathische Führungskraft braucht:

    1. Anerkennung und Wertschätzung: Mitarbeiter möchten für ihre Leistungen und Erfolge anerkannt und wertgeschätzt werden. Lob, Anerkennung und auch Belohnungen können dazu beitragen, die Motivation der Mitarbeiter zu halten und auch zu steigern.
    2. Sinnhaftigkeit der Arbeit: Mitarbeiter sind motivierter, wenn sie den Sinn und den Beitrag ihrer Arbeit zum Gesamterfolg des Unternehmens verstehen. Spiegeln Sie Ihren Mitarbeitern zurück, dass ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg relevant ist. Dass ihr Einsatz Bedeutung hat. Dass es auf sie ankommt und dass Ihnen Ihre Mitarbeiter wichtig sind. Führungskräfte sollten die Bedeutung der Aufgaben und Ziele klar kommunizieren.
    3. Entwicklungsmöglichkeiten: Mitarbeiter schätzen Weiterbildungsmöglichkeiten, berufliche Entwicklungsperspektiven und die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen. Zeigen Sie, dass Sie Interesse haben an der Person, an dem Menschen und nicht nur an der Arbeitskraft.
    4. Autonomie und Vertrauen: Mitarbeiter möchten eigenverantwortlich arbeiten und Entscheidungen treffen können. Ein hohes Maß an Vertrauen kann die Motivation fördern. Mit anderen Worten: geben Sie klare Ziele und Leitplanken vor. Aber nicht den Prozess. Wer alles kontrollieren mag als Führungskraft muss sich nicht wundern, wenn die Selbstverantwortung und Motivation verloren gehen. Mikromanagement funktioniert nicht. Aber: es gibt natürlich auch Mitarbeiter, die genau das für sich brauchen. Nämlich eine Schritt für Schritt Anleitung. Ob das ein Mitarbeiter braucht, stellen Sie als Führungskraft in Ihren 1:1 Gesprächen fest. Es braucht in der Führungsrolle ein gutes Gespür dafür, wer wieviel Freiraum und Selbstverantwortung braucht und wer genau das Gegenteil benötigt. Und wie bei vielen Themen gilt auch auch hier: es geht nicht um Schubladendenken bzw. um schwarz-weiß Denken, sondern klares Herauskristallisieren und Feingespür in den Gesprächen.
    5. Gutes Arbeitsklima: Ein positives Arbeitsumfeld, geprägt von Teamarbeit, Zusammenhalt und Respekt, trägt zur Motivation der Mitarbeiter bei. Konflikte sollten konstruktiv gelöst werden, um demotivierende Spannungen zu vermeiden.

    Um demotivierende Faktoren zu vermeiden, ist es wichtig, auf die Bedürfnisse und Anliegen der Mitarbeiter einzugehen. Dazu gehört auch Empathie in der Führung, die sich durch Verständnis, Unterstützung und Einfühlungsvermögen auszeichnet. Durch regelmäßiges Feedback, offene Kommunikation und das Schaffen eines positiven Arbeitsumfelds können Führungskräfte dazu beitragen, die Motivation der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten und langfristig ein Teamklima schaffen, in welchem Mitarbeiter sich gut aufgehoben fühlen. Damit wird auch der langfristige Erfolg des Teams gewährleistet.

    4. Empathische Kommunikation und Konfliktlösung

    In Konfliktsituationen ist es besonders wichtig, dass Empathie in der Führung gelebt wird, um die Situation zu deeskalieren und eine konstruktive Lösung zu finden. Das ist nicht selten ein Balance Akt für eine Führungskraft, denn je nach Persönlichkeitstyp wird hier nicht selten in die ein oder andere Richtung übertrieben agiert.

    Hier einmal ein paar Aspekte, wie eine empathische Führungskraft in Konflikten handeln kann:

    1. Zuhören: Nehmen Sie sich Zeit, um den Standpunkt aller Beteiligten anzuhören und ihre Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen. Zeigen Sie Interesse an ihren Perspektiven und lassen Sie sie ausreden, ohne sie zu unterbrechen.
    2. Verständnis zeigen: Versuchen Sie, die Emotionen und Motive der Konfliktparteien nachzuvollziehen und Mitgefühl für ihre Situation zu zeigen. Signalisieren Sie, dass Sie ihre Gefühle ernst nehmen und respektieren.
    3. Neutralität wahren: Das ist nicht selten die größte Challenge. Denn auch Führungskräfte haben eventuell mehr oder weniger Sympathie oder sind eventuell auch voreingenommen aufgrund bestimmter Vorkommnisse.
      Es ist hier besonders wichtig: Bleiben Sie neutral und objektiv in der Konfliktsituation, um keine Partei zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Versuchen Sie, eine ausgewogene Sichtweise einzunehmen.
    4. Empathische Kommunikation: Drücken Sie sich einfühlsam aus, indem Sie Ihre Worte sorgfältig wählen und auf einen respektvollen Umgangston achten. Das ist übrigens ebenfalls ein Aspekt von Training und ist mir wichtig an dieser Stelle zu benennen, da ich häufig von Kunden gesagt bekomme, dass sie in solchen Situationen nicht unbedingt die passenden Worte finden. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen oder Vorwürfe und konzentrieren Sie sich auf konstruktive Lösungsansätze. Es geht vor allem eine gute Vorbereitung für solche Gespräche dazu. Wer sich hier nicht die notwendige Zeit nimmt, darf sich nicht wundern. Allerdings gehört auch ein Grundwissen über Konflikte, Eskalationsspirale, gewaltfreie Kommunikation dazu, um nur einige wesentliche Basics zu benennen.
    5. Unterstützung anbieten: Bieten Sie den Konfliktparteien Ihre Unterstützung an, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Ermutigen Sie sie dazu, offen über ihre Bedürfnisse und Interessen zu sprechen und gemeinsame Kompromisse zu finden.
    6. Mediation einsetzen: Wenn Sie in Ihrer Führungsrolle feststellen, dass der Konflikt bereits zu weit eskaliert ist und Sie als Führungskraft damit überfordert sind, dann empfehle ich grundsätzlich eine neutrale Mediationsperson hinzuziehen, um den Konflikt professionell zu moderieren und eine faire Einigung herbeizuführen. Aus Gründen der Neutralität sollte hier ein externer Mediator ins Spiel kommen.

    5. Empathie als Grundlage für ein positives Arbeitsklima

    Sie möchten ein starkes Team haben? Empathie ist wichtig in der Führung, weil es bedeutet, dass man sich in die Lage anderer Menschen versetzen kann. Wenn man empathisch ist, kann man besser verstehen, was die Mitarbeiter brauchen und wie sie sich fühlen. Das hilft dabei, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen und die Motivation der Mitarbeiter zu steigern. Auch Simon Sinek sagt, dass erfolgreiche Führungskräfte empathisch sind und sich um ihre Mitarbeiter kümmern. Sie hören zu, zeigen Verständnis und unterstützen ihre Teammitglieder. Empathie hilft also dabei, Beziehungen aufzubauen und ein starkes Team zu formen.

    Ein Arbeitsklima ohne Empathie hat negative Auswirkungen auf die Mitarbeiter, das Team und letztendlich auch auf das Unternehmen. Hier einige Gründe, warum Empathie wichtig für ein positives Arbeitsumfeld ist:

    1. Mangelnde Motivation: Wenn Führungskräfte und Kollegen nicht empathisch sind und sich nicht um die Bedürfnisse und Gefühle der Mitarbeiter kümmern, können diese sich unverstanden und ungeschätzt fühlen. Dies kann zu einem Mangel an Motivation, Engagement und Leistungsfähigkeit führen.
    2. Konflikte und Spannungen: Ohne Empathie kann es leicht zu Missverständnissen, Konflikten und Spannungen im Team kommen. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Anliegen nicht ernst genommen werden oder sie nicht gehört werden, wird dies über kurz oder lang zu einem gestörten Arbeitsklima führen.
    3. Geringe Mitarbeiterbindung: Ein Mangel an Empathie kann dazu führen, dass Mitarbeiter sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren, sich nicht wertgeschätzt fühlen und letztendlich das Unternehmen verlassen. Eine hohe Fluktuation von Mitarbeitern führt zu erhöhten Kosten für Recruiting und Einarbeitung.
    4. Schlechtes Betriebsklima: Ein fehlendes Maß an Empathie wird auch zu einem allgemein negativen Betriebsklima führen, in dem Misstrauen, Unzufriedenheit und Stress vorherrschen. Dies beeinträchtig die Zusammenarbeit im Team enorm und hat eine negative Auswirkung auf die Produktivität des Unternehmens.

    Insgesamt trägt Empathie dazu bei, eine positive Unternehmenskultur zu schaffen, in der Mitarbeiter sich respektiert, unterstützt und wertgeschätzt fühlen. Durch den Einsatz von Empathie in der Führung können Führungskräfte dazu beitragen, ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigert und langfristigen Erfolg fördert.

    6. Empathie in der virtuellen Führung

    Nach wie vor stellt die Führung von virtuellen Teams eine besondere Herausforderung für Führungskräfte dar. Das Führen eines virtuellen Teams erfordert besondere Aspekte, um Empathie zu zeigen und eine positive Teamdynamik aufrechtzuerhalten. Hier sind einige Tipps, wie eine Führungskraft ein virtuelles Team mit Empathie steuern kann:

    1. Regelmäßige Kommunikation: Halten Sie regelmäßige virtuelle Meetings ab, um den Kontakt zu den Teammitgliedern aufrechtzuerhalten und offene Kommunikation zu fördern. Nehmen Sie sich Zeit, um persönliche Gespräche zu führen. Und ja, das „kostet“ Zeit, allerdings ist diese gut investiert und notwendig.
    2. Klare Erwartungen setzen: Kommunizieren Sie klare Ziele, Aufgaben und Erwartungen an das virtuelle Team, um Missverständnisse zu vermeiden und die Motivation der Mitarbeiter zu fördern. Geben Sie regelmäßiges klares Feedback.
    3. Flexibilität und Verständnis: Zeigen Sie Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen der Teammitglieder, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Bieten Sie flexible Arbeitszeiten und Unterstützung bei persönlichen Anliegen an.
    4. Technologische Unterstützung: Stellen Sie sicher, dass das virtuelle Team über die erforderlichen technologischen Tools und Ressourcen verfügt, um effektiv zusammenarbeiten zu können. Schulen Sie die Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln.
    5. Teamkultur fördern: Schaffen Sie Möglichkeiten für informelle Interaktionen innerhalb des Teams, z.B. durch virtuelle Teambuilding-Aktivitäten oder gemeinsame Online-Pausen. Fördern Sie ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Teamgeistes. Natürlich ist es auch wichtig, dass das Team in regelmäßigen Abständen in Präsenz zusammenkommt.
    6. Empathisches Leadership zeigen: Seien Sie einfühlsam, unterstützend und verständnisvoll gegenüber den individuellen Bedürfnissen und Gefühlen der Teammitglieder. Zeigen Sie Mitgefühl in schwierigen Situationen und bieten Sie Hilfe an, wenn nötig. By the way. Ich kann mich noch gut daran erinnern, welcher CEO zu meiner Corporate Zeit empathisches Leadership gezeigt hat. I promise you: you will never forget these kind of persons.

    7. Empathie trainieren und weiterentwickeln

    Empathie kann trainiert und weiterentwickelt werden, indem man aktiv zuhört und versucht, die Perspektive anderer Menschen einzunehmen.

    Insbesondere für Menschen mit einer hohen Ungeduld kann „wirkliches Zuhören“ eine ziemliche Herausforderung sein. Denn zum einen geht es darum, sich die Zeit zu nehmen um zuzuhören, Zum anderen geht es darum, „wirklich zuzuhören“ und das heißt nun mal der anderen Person den Raum zu geben und nicht mit den eigenen Vorannahmen zu spielen und nicht pushy zu sein.

    Nehmen Sie sich bewusst die Zeit, um sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und die Gefühle und Bedürfnisse der anderen Person zu verstehen. Es ist auch hilfreich, nonverbale Signale wie Körpersprache und Mimik zu beachten, um besser einschätzen zu können, wie sich jemand fühlt.

    Empathie kann durch regelmäßige Selbstreflexion gestärkt werden, indem Sie sich zum Beispiel fragen, wie Sie in Mitarbeitergesprächen agiert bzw. reagiert haben. Was könnten Sie anders handhaben? Wobei ich aus meiner Erfahrung als Sparringspartner von Führungskräften klar sagen muss: die wenigsten schaffen es sich selbst einen Spiegel vorhalten zu können. Wie soll das auch gehen. Wir brauchen den Spiegel von außen.

    Sonst wird es schlichtweg schwierig, wenn nicht sogar unmöglich das eigene Handeln zu reflektieren und andere Perspektiven wahrzunehmen bzw. das Verhaltensrepertoire zu erweitern.
    Empathie ist trainierbar wie ein Muskel. Vor einigen Jahren hätte ich noch gesagt: entweder ist jemand empathisch oder nicht. Ich kann heute mit meiner Erfahrung konstatieren: Menschen können Empathie entwickeln und stärken. Die einzige Voraussetzung ist: sie müssen es wirklich wollen.

    8. Erfolgsbeispiele für Führung mit Empathie

    Ich erlebe zum Glück immer wieder wunderbare Führungspersonen in meiner Arbeit, die nicht laut sind und sich auf die Brust schlagen und kundtun, was sie denn für tolle empathische Führungskräfte sind. Meine Vermutung ist, dass es sehr viel mehr an empathischen Führungskräften gibt, als viele glauben. Der Punkt ist nur: über diese wird nicht oder selten berichtet, da es ja mehr en vogue ist, über die bösen hierarchisch orientierten Alphatiere zu berichten. It´s just more sexy. Genauer gesagt: diese Art Berichterstattung bzw. diese Art an Blogs verkaufen sich einfach besser.

    Wenn wir jetzt mal auf die Weltebene schauen und auf die typischen Vorzeigeunternehmen blicken: ein erfolgreiches Beispiel für Empathie in der Führung scheint das Unternehmen Google zu sein, das bekannt ist für seine offene und Unternehmenskultur (Sollten Sie andere Informationen haben lassen Sie es mich gerne wissen). Die Führungskräfte bei Google zeigen Empathie, indem sie regelmäßig mit ihren Mitarbeitern kommunizieren, deren Bedürfnisse ernst nehmen und sie bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützen. Dies hat dazu beigetragen, dass Google als einer der besten Arbeitgeber weltweit gilt und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit aufweist. Zumindest ist das die gängige Storyline. Es gab vereinzelt auch schon kritische Berichte, die allerdings nicht weiter aufgegriffen wurden.

    Wie bereits erwähnt, bin ich davon überzeugt und erlebe es auch regelmässig, dass es viele Führungskräfte gibt, die bereits mit Empathie führen. Nur die Welt weiß es nicht. Schreiben Sie mir gerne und berichten Sie mir gerne von Ihren Beispielen, die Sie in Ihrem Umfeld sehen.

    9. Herausforderungen und Grenzen von empathischer Führung

    Eine große Herausforderung von empathischer Führung erlebe ich häufig bei Führungspersonen, die Harmonie als wichtigen Wert haben. Leider ist es dann so, dass diese Führungskräfte sich viel zu sehr engagieren, sich zu sehr kümmern und teilweise eben auch mißbrauchen lassen von ihren Mitarbeitern oder auch von anderen Schnittstellenpartnern. Das geschieht dann automatisch, wenn diese Führungskräfte nicht gelernt haben, wie sie mit solchen Situationen umgehen können. Vor allem fehlt ihnen die notwendige Selbstkenntnis. Das Wissen über die eigene Verführbarkeit und die eigenen Antreiber und Triggerpoints ist eine wesentliche Voraussetzung für eine wirksame Führung. Empathische Führung ohne gesunde Resilienz und ohne hohe Selbstkenntnis könnte zur gefährlichen Einbahnstraße werden.

    Eine Herausforderung der empathischen Führung ist es daher, eine Balance zu finden zwischen Mitgefühl und Objektivität. Manchmal ist es eben schwierig, klare Entscheidungen zu treffen, wenn man zu stark von Emotionen beeinflusst wird. Die Gefahr besteht, dass Führungskräfte zu viel Verantwortung für die Probleme ihrer Mitarbeiter übernehmen und dadurch ihre eigene Belastungsgrenze überschreiten.

    Eine weitere Grenze der empathischen Führung ist, dass nicht alle Menschen gleich stark ausgeprägte Empathiefähigkeiten besitzen. Manche Führungskräfte können Schwierigkeiten haben, sich in die Lage anderer zu versetzen oder angemessen auf deren Bedürfnisse einzugehen. Wie bereits oben erwähnt: Empathie ist trainierbar. Empathiefähigkeit kann entwickelt und gestärkt werden.

    Zusätzlich kann es herausfordernd sein, in dieser schnelllebigen Zeit und bei hohem Arbeitsdruck empathisch zu bleiben. Zeit- und Leistungsdruck können dazu führen, dass Führungskräfte weniger Geduld und Verständnis für ihre Mitarbeiter aufbringen können. Es ist wichtig, sich bewusst Zeit für Empathie zu nehmen und sich regelmäßig daran zu erinnern, wie wichtig sie für eine positive Arbeitskultur ist. Auch hier zeigt die Erfahrung: viele Führungskräfte setzen sich zu stark mit vielen Themen unter Druck und bleiben dabei schon mal selbst auf der Strecke. Wer für sich merkt, dass hier das Stresspegel zu stark ausschlägt und es schwierig ist, dabei noch Empathie für andere zu haben, der tut gut daran, seine Resilienz zu stärken und auch sich das eigene Zeit- und Selbstmanagement genauer anzuschauen. Eines meiner Lieblingsthemen mit meinen Kunden. Hier kann man sehr viel in eine positive Richtung bewegen, sodass am Ende die Führungskraft in ihrer Stärke und inneren Ruhe ist und dadurch auch dazu in der Lage ist Empathie für andere zu haben.

    10. Fazit: Empathie als Erfolgsfaktor im Führungsalltag

    Lässt sich der Erfolg von Empathie im Führungsalltag bewerten? Ja, lässt sich bewerten.
    Ich möchte hier einmal die wichtigsten Kriterien zusammenfassen, die ich auch zuvor bereits in diesem Blog erwähnt hatte:

    1. Mitarbeiterzufriedenheit: Die Zufriedenheit der Mitarbeiter kann als Indikator für den Erfolg von Empathie dienen. Durch regelmäßige Umfragen oder Feedbackgespräche können Führungskräfte die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsumfeld, ihrer Führungskraft und ihren Entwicklungsmöglichkeiten messen.
    2. Mitarbeiterbindung: Die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und das Team kann durch Empathie gestärkt werden. Eine niedrige Fluktuationsrate und eine hohe Mitarbeiterloyalität können darauf hinweisen, dass die Führungskraft erfolgreich empathisch agiert.
    3. Teamleistung: Die Leistung des Teams insgesamt kann ein wichtiger Maßstab für den Erfolg von Empathie sein. Eine gesteigerte Produktivität, Effizienz und Qualität der Arbeit können darauf hindeuten, dass die Führungskraft durch empathisches Handeln das Team motivieren und unterstützen konnte.
    4. Konfliktlösung: Die Fähigkeit einer Führungskraft, Konflikte im Team konstruktiv zu lösen und eine positive Teamdynamik aufrechtzuerhalten, kann ein weiteres Messkriterium für den Erfolg von Empathie sein. Eine geringe Anzahl von Konflikten und eine schnelle Lösung von Problemen können auf erfolgreiche empathische Führung hinweisen.
    5. Mitarbeiterentwicklung: Der Fortschritt in der persönlichen und beruflichen Entwicklung der Mitarbeiter kann ebenfalls ein Indikator für den Erfolg von Empathie sein. Eine hohe Mitarbeitermotivation zur persönlichen Weiterentwicklung und Karriereplanung kann zeigen, dass die Führungskraft erfolgreich empathisch agiert hat.

    Und falls Sie jetzt sagen, ja, dann wird es ja höchste Zeit, dass wir diese Kompetenz im Unternehmen stärken, dann sprechen Sie mich gerne an.

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