Ent-Scheidung heißt immer auch Trennung.
Viele kennen die Angst eine falsche Entscheidung zu treffen.
Viele “flüchten” sich daher in den Zustand keine Entscheidung zu treffen und meinen, sich “später” entscheiden zu können.
Menschen, die keine Entscheidungen treffen können und daher auch keine treffen, verlieren dadurch das Vertrauen in sich selbst.
Denn auch wenn sie sich nicht entschieden haben, haben sie sich entschieden. Sie haben dann nämlich entschieden, dass alles so bleibt wie bisher. Oder aber sie haben die Unentschiedenheit gewählt. Auch das ist weit verbreitet. Und damit bleibt eben auch alles wie es ist. Dieser Zustand kostet viel Kraft und Energie und ist belastend. Unterbewusst.
Stellen Sie sich einmal vor …
Stellen Sie sich doch mal die Frage: wie geht es Ihnen mit der jetzigen Situation, angenommen Sie machen genauso weiter, obwohl es etwas gibt, was Ihnen richtig missfällt und das Sie viel Energie kostet.
Wie wird es Ihnen wohl Ende dieses Jahres damit gehen, wenn Sie immer noch keine Entscheidung getroffen haben?
Wen sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen.
Angenommen, Sie treffen dann auch im nächsten Jahr keine Entscheidung, weil Sie keine treffen wollen, wie geht es Ihnen dann?
Sind Sie in Ihrer Kraft, in Ihrer Stärke, fühlen Sie sich energiereich, fühlen Sie sich ambitioniert Ihren Weg und Ihre Ziele anzugehen?
Und was fühlen und denken Sie, wenn Sie sich selbst anschauen.
Und nun stellen Sie sich bitte noch vor, wie Sie ausschauen, wie es Ihnen mental und emotional ergeht, wenn Sie die nächsten Jahre dieses Thema, was Sie Energie kostet und Sie belastet, nicht ändern.
Wenn Sie keine Entscheidung treffen und die Entscheidung einfach immer aufschieben.
Wie wird es Ihnen damit in 5 Jahren ergehen oder auch in 10 Jahren. Sind Sie dann noch dieselbe Person?
Versuchen Sie sich dies einmal mental und emotional vor Ihrem inneren Auge vorzustellen.
Wer Entscheidungen trifft, geht immer das Risiko des Unbekannten mit ein.
Wir wissen nicht, ob wir mit einer Entscheidung richtig liegen oder vielleicht vom Regen in die Traufe kommen. Alles denkbar.
Allerdings haben wir die Möglichkeit zum Wachstum erst, wenn wir – vermeintlich – sicheres Terrain verlassen. Wachstum entsteht nicht in der Komfortzone. Wer das Steuer für sein Denken und Handeln übernehmen will, kommt nicht drumherum, Entscheidungen zu treffen. Die gehören nun mal dazu.
Wenn wir eine Entscheidung treffen, trennen wir uns gleichzeitig von allen anderen Optionen, die zur Verfügung stehen.
Eine Ent-Scheidung bedeutet eben immer auch Trennung.
Und Trennung tut bekanntlich auch weh. Mal mehr, mal weniger. That s life.
Es braucht Mut Entscheidungen zu treffen
Wenn wir eine schwierige Entscheidungssituation haben, ist es sinnvoll sich alle Wahlmöglichkeiten zu notieren und abzuwägen. Manchmal resultiert dabei als Fazit eine Option und beim Anblick dieser Option spüren wir intuitiv, dass das genau richtig ist. Manchmal sagt uns unsere Intuition allerdings was ganz anderes in diesem Moment: nämlich, dass wir bereits entschieden haben – für eine andere Option als die, die uns von der nüchternen Pro-Con-Liste als Resultat gezeigt wird.
Oha, was nun?
Auch das gilt es für sich genauer anzuschauen. Das kann man natürlich nur feststellen, wenn man die Themen nicht wegschiebt, sondern wenn man sie sich anschaut.
Vor allen Dingen ist es wichtig, sich selbst schriftlich eine Deadline zu setzen, bis wann definitiv eine Entscheidung getroffen werden muss.
Wenn wir etwas verändern wollen, brauchen wir den Mut uns zu entscheiden.
Mut uns zu entscheiden, heißt auch die Bereitschaft uns von manchen Optionen zu trennen.
Veränderungen beginnen immer mit Entscheidungen.
Das braucht Mut. Und Mut können wir trainieren. Das Wichtige ist es auch zu tun, sonst wird der Mutmuskel nämlich immer kleiner und die Entscheidungskraft ebenfalls.
Das größte Talent von erfolgreichen Menschen ist ihre Fähigkeit sich zum Handeln zu motivieren und klare Entscheidungen zu treffen.
Falls Sie jetzt feststellen, dass es einige Entscheidungen gibt, die Sie schon lange vor sich herschieben, vielleicht ist dies nun der passende Impuls um aktiv zu werden.
Viele Führungskräfte haben Angst (falsche) Entscheidungen zu treffen.
Dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe.
Die Angst kann zum einen unbegründet sein und eher an der Führungskraft liegen, die risikoscheu ist und lieber versucht, bei allem den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Das ist weit verbreitet.
Es gibt aber auch begründete Angst. Das ist dann der Fall, wenn es in der Vergangenheit bereits häufig Kritik gab an Entscheidungen, selbst wenn diese Entscheidungen sich als richtig herausgestellt hatten.
Damit verbunden ist häufig die mangelnde Bereitschaft des Vorgesetzten, von der eigenen Kontrollsucht loszulassen. Das klassische Mikromanagement des Vorgesetzten.
Das eigentlich Interessante ist jedoch für mich, dass in Unternehmen häufig garnicht darüber nachgedacht wird, wie denn Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden.
- Welche Parameter werden herangezogen?
- Wer muss definitiv mit an der Entscheidungsfindung teilhaben?
- Wer sollte besser nicht daran teilnehmen?
- Welche Entscheidungen brauchen mehr Zeit und welche sollten wir schnell “abhaken”, da sie weniger wichtig sind.
Nicht selten ist es außerdem so, dass Entscheidungen von einigen wenigen getroffen werden, ohne dass diese in irgendeiner Form nachvollziehbar sind.
Oder aber die Entscheidungsfindungen ziehen sich ewig lange hin, es gibt keine klaren Leitlinien und Parameter, damit Entscheidungen gefällt werden. Vielmehr ist es so, dass ewig lange diskutiert wird in unterschiedlichsten Formationen. Hauptsache jeder hat mal mitgeredet. Das ist meist einfach “nur” hochpolitisch und in der Regel geht es dann schon nicht mehr um die eigentliche Sache. Schlussendlich kostet das einfach eine Menge Zeit – und Geld. Und Motivation der Mitarbeiter …
Leider ist es auch so, dass einmal getroffene Entscheidungen ungern revidiert werden. Das würde ja bedeuten, dass vorherige Entscheidungen schlecht waren. Das gilt sowohl für Konzerne als auch kleinere Unternehmen, wobei hier die Entscheidungen anders getroffen werden und in der Regel wesentlich schneller.
In den sozialen Medien stolpere ich ab und zu über Beiträge, die die Intuition hochloben, wenn es um Entscheidungen geht. Intuition ist etwas Wunderbares, allerdings gilt das nicht immer. Denn diese muss auch für bestimmte Situationen trainiert sein. Nehmen wir doch als Beispiel mal einen Flugkapitän.
Angenommen, der Pilot ist noch ungeübt und frisch in seiner Rolle, dann kann er sich noch nicht wirklich auf seine Intuition verlassen. Das sieht bei einem erfahrenen Piloten ganz anders aus, denn hier ist die Intuition aufgrund jahrelangen Trainings trainiert. Zum Glück gibt es für Piloten Checklisten. Sonst würde der Luftverkehr wahrscheinlich etwas anders ablaufen.
Prinzipien für Entscheidungsfindungen
To make a long story short:
Ich bin ein Fan von effizienten Meetings und immer wieder schockiert, wenn ich mitbekomme wieviele fürchterliche demotivierende zeitraubende Meetings überall noch immer abgehalten werden.
So wie es vorteilhaft ist, klare Prinzipien für die Durchführung von Meetings zu haben, so wäre es auch eine gute Idee, für Entscheidungsfindungen klare Prinzipien aufzustellen.
Hier einmal eine kleine Auswahl von Prinzipien bzw. eine mögliche Checklist der wichtigsten Fragen, damit Sie in Ihrer Organisation bessere Entscheidungen treffen:
- welche Priorität hat ein Thema/ eine Entscheidungsfindung
- was ist das konkrete Ziel mit der Entscheidungsfindung?
- nach welchen Kriterien soll entschieden werden
- wie viele Lösungsoptionen sollen betrachtet werden
- welche Vorannahmen liegen hinter den einzelnen Vorschlägen. Die gilt es zu hinterfragen
- wer muss mit ins Boot geholt werden
- wer sorgt dafür, dass sachlich und zielorientiert argumentiert wird
- bis wann muss spätestens die Entscheidung getroffen werden
- welche Kontrollmechanismen können Sie einbauen, um die Entscheidungsfindung im Nachgang zu überprüfen
Ich wünsche Ihnen nun ab sofort gute Entscheidungen. Sie wissen, es gibt keine Entschuldigung mehr Entscheidungen nicht zu treffen.
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