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#10 Folge – Es allen recht machen? Nein Danke!

Vielleicht kennst du das Gefühl es allen recht machen zu wollen?

Oder immer perfekt sein zu müssen?

Wenn das so ist, dann ist diese podcast Folge über die sog. Inneren Antreiber für dich gemacht.

Zunächst will ich einmal beschreiben, was die sog Inneren Antreiber sind und woran du feststellen kannst, dass sie dich vielleicht zu sehr antreiben.

Im Anschluss geb ich dir eine Anleitung, wie du dich hier besser steuern kannst und diese Antreiber im Alltag reduzierst.

Die Themen hier sind nichts Ungewöhnliches und sind weit verbreitet.

Die erste Frage, die du dir stellen kannst, ist, in welchen Situationen du dich häufig selbst behinderst, dir selbst im Weg stehst und wenn ich die einzelnen Antreiber gleich beschreibe, achte bitte darauf, ob du den ein oder anderen bei dir wieder erkennst.

Vielleicht gehörst du beispielsweise zu denjenigen, die zu häufig oder fast immer JA sagen zu Aufgaben und Angeboten, obwohl du eigentlich garkeine Zeit hast. Kommt dir das bekannt vor?

Oder vielleicht ertappst du dich auch dabei, nochmal und noch einmal die Präsentation   zu überarbeiten,

obwohl du diese schon x Male vorgetragen hast und du weißt im Grunde,

dass auch alles passt.

Hier sprechen wir dann vom berühmt berüchtigten Perfektionismus.

Das Modell hinter diesen Antreibern nennt man „Innere Antreiber“. Dieses Konzept stammt von dem kanadisch-amerikanischen Psychiater Eric Berne, dem Begründer der sog. Transaktionsanalyse.

Nach der Transaktionsanalyse bzw. in Kurzform TA haben Menschen 5 innere Antreiber und wenn diese in einem gesunden Ausmaß ausgeprägt sind, ist das auch gut für die persönliche Entwicklung.

Wenn einzelne Antreiber jedoch zu stark ausgeprägt sind, dann behindern sie uns: sowohl in unserer Entwicklung, aber auch in unserem täglichen Zeitmanagement. Mit anderen Worten: wir sind dann nicht effizient unterwegs, obwohl es doch gerade das ist, was diese Antreiber vermeintlich für uns erreichen wollen.

Daher: auch die inneren Antreiber sind ein weiteres Thema aus dem Bereich der Selbstführung.

Nun einmal ein Überblick zu den fünf Inneren Antreibern im Einzelnen, bevor es dann am Ende noch eine Aufgabe gibt, wie du damit arbeiten kannst.

1) Sei perfekt!

Wer diesen Antreiber in einem gesunden Maß hat: wunderbar.

Derjenige wird in der Regel darauf aus sein, seine Aufgaben top zu erledigen.

Und wenn es mal nicht so top ausgeht, dann geht damit die Welt nicht unter.

Aber – wenn dieser Antreiber zu stark ausgeprägt ist, wird derjenige den Anspruch haben, immer alles noch besser machen zu wollen.

Fehler sind hier nicht erlaubt. Jeder Fehler wird als Makel empfunden und muss deshalb unbedingt vermieden werden.
Ausserdem geht es beim stark ausgeprägten „Sei perfekt!“ schlichtweg darum immer nochmal etwas zu verbessern. Es geht immer noch eine Schippe mehr.

Vorher ist derjenige nicht zufriedenzustellen.

Auf jeden Fall eine treibende positive Kompetenz per se, aber –  eben nur, wenn wir uns immer noch frei entscheiden können, ob wir in Situationen diese Version wählen oder doch entscheiden, dass 80% Vorbereitung ausreichen.

Wer nicht mehr für sich „frei“ entscheiden kann, ist somit seinem Autopiloten und in diesem Fall dem Perfektionismus ausgeliefert.

Wenn du an Perfektionismus leidest, dann gib dir selbst die Erlaubnis: Ich gebe mein Bestes – und das reicht! Und triff jeweils in jeder Situation eine Entscheidung.

2) Beeil dich!

Auch hier wiederum:

In einem gesundem Ausmaß sind wir bestrebt, deadlines einzuhalten und schlichtweg Aufgaben zügig zu erledigen. That´s it.

Menschen, bei denen dieser Antreiber jedoch zu stark ist, fühlen sich permanent gehetzt und beginnen noch schneller zu arbeiten in der Annahme dann alles zu schaffen.

In der Kommunikation zeigt sich diese Ausprägung dann auch darin, dass diese Personen schlecht zuhören können, grundsätzlich ein schnelles Sprachtempo haben und ungeduldig mit sich und anderen sind.

Die Gefahr ist hier immer groß, sich zu verzetteln, keine oder die falschen Prioritäten zu setzen und natürlich eine hohe Fehlerquote.

Besonders auffällig ist hier außerdem, dass sich diese Menschen keine Zeit für sich nehmen. Es geht um viel Tun und Schnell Sein -und zwar permanent beschäftigt zu sein.

Hilfreich ist es hier sich die folgende Erlaubnis zu geben bzw. zu erlernen:

Ich muss nicht immer alles sofort erledigen, es ist besser, wenn ich priorisiere und in Ruhe abarbeite.

3) Sei stark!

Wenn dich Herausforderungen nicht gleich umhauen, sondern du gerne Herausforderungen angehst und souverän mit solchen umgehst, dann ist davon auszugehen, dass dieser Antreiber bei dir auf einem guten Level ist und dich positiv steuert.

Wenn der Antreiber zu stark vorhanden ist, haben Menschen das Bedürfnis alles unter Kontrolle haben zu müssen und auf jeden Fall immer und überall funktionieren zu müssen.

Mit einem übermässig ausgeprägten „Sei stark!“ Antreiber haben sie gelernt, selbst wenn sie überfordert sind oder etwas schief läuft, sich nichts anmerken zu lassen.

Stärke nach aussen zu zeigen ist für sie die Garantie für Unabhängigkeit und Sicherheit.

Bevor sie Hilfe annehmen machen sie lieber alles selbst.

Das sind keine Menschen, die man jammern hört, vor allem: sie bleiben immer professionell. Und damit machen sie grundsätzlich eine „bella figura“ wie man im italienischen sagt. Das heisst nach außen hin stimmt die Fassade.

Diese hohe Anspannung hat seinen Preis. Denn es bedeutet immer:

ein Zuviel an Arbeit, denn diese Person kann bzw will es sich nicht eingestehen, wann es zuviel ist. Delegation fällt schwer, denn damit würde man ja auch Schwäche zeigen.

Insgesamt investiert derjenige immer viel Energie und auch Zeit. Und zwar zuviel davon.

Zu lernen gilt hier als Erlaubnis für sich selbst: Ich muss nicht immer stark sein. Und es ist wichtig darauf zu achten, sich selbst Gutes zu tun und auf sich zu achten.

4) Mach es allen recht!

Wer eine Antenne dafür hat, wie es anderen geht und was andere brauchen, der hat Empathie. Empathie ist eine wunderbare Kompetenz, denn es bedeutet, sich in andere versetzen zu können, deren Stimmungen und Bedürfnisse wahrzunehmen.

Wer allerdings diesen Antreiber zu stark ausgeprägt hat, der wird sich immer und in erster Linie zuerst um die Bedürfnisse von allen andern kümmern.

Und auch hier gilt – wie bei den anderen Antreibern – , ohne die Chance tatsächlich zu haben, dies frei entscheiden zu können.

Denn es ist auch hier der Autopilot, der dieses Verhalten über Jahre/ Jahrzehnte eingespeist hat.

Mit einem zu starken Antreiber sind diese Menschen immer freundlich, sie wollen nicht anecken, gehen einem Konflikt und selbst einer Meinungsverschiedenheit lieber aus dem Weg.

Sie definieren sich über die Wertschätzung anderer und bewerten das eigene Verhalten nach den Reaktionen des direkten Gegenübers.

Nein Sagen fällt somit sehr schwer und wird es eher selten geben, falls überhaupt.

Dabei kann es wirklich schnell und einfach gelernt werden.

Ich setze dafür gerne ein praxisorientiertes Speedtraining ein, das hat bisher immer super bei all meinen Kunden funktioniert.

Als Erlaubnissatz kann hier z.B. der folg. unterstützen: Meine Bedürfnisse und Wünsche sind genauso wichtig wie die der anderen.

5) Streng dich an

Und last but not least “Streng dich an!”

Der alte schwäbische Spruch ist nicht nur auf das Schwabenland begrenzt. Als Haltung per se gesund für unser Vorwärtskommen. Garkeine Frage.

Aber: zu stark ausgeprägt kann dieser Antreiber uns natürlich ordentlich peitschen und lässt uns daher nie zur Ruhe kommen bzw. führt dazu, dass wir das gesamte Leben und alles, was wir tun, selbst kleinste Aufgaben als schwer empfinden. Wie äußert sich das?
– Diejenigen arbeiten oft bis spät in die Nacht hinein
– sie empfunden immer einen hohen Leistungsdruck und gleichzeitig Zweifel, ob sie es schaffen
– Sie wollen zu den Besten gehören, für sie zählt nur das, was mit viel harter Arbeit und Anstrengungen erkämpft wurde. Der Fokus liegt hier nicht auf Stärke zeigen oder Perfektion, sondern darauf, dass gesehen wird, wieviel Mühe investiert wurde.
Der Erlaubnissatz hier könnte lauten: Es gibt Dinge, die dürfen auch leicht sein.

Und nun zum Abschluss eine Übung, die dich darin unterstützt, zu stark ausgeprägte Antreiber zu reduzieren:

Hast du dich bei einem dieser Themen ertappt gefühlt und den Eindruck es wäre gut, an der ein oder anderen Ecke mal genauer hinzuschauen bzw etwas zu verändern.

Dann triff am besten die Entscheidung, gleich heute noch damit zu beginnen:

  • Welcher Antreiber ist zu stark ausgeprägt? Denke drüber nach: in welchen Situationen ertappst du dich dabei dieses bestimmte /dich störende Verhaltensmuster zu zeigen.
  • Was genau möchtest du stattdessen tun, wie willst du dich verhalten?
    Wann?
    In welchen Situationen?
    Vielleicht nicht in allen, aber in bestimmten Situationen? Welche Erlaubnis willst du dir selbst dafür geben?

Schreib dir deine Antworten auf und entscheide ab sofort in allen Situationen, wie du mit dir und diesen Situationen umgehen magst.

Das ist DAS Rezept, wenn du deine Antreiber auf ein gesundes Maß reduzieren willst.
Damit sollte es bereits funktionieren, wenn du mit Motivation und Commitment drangehst.


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