Haben Sie manchmal oder häufiger das Gefühl, ein Schwindler in Ihrem eigenen Leben zu sein? Als ob Sie jeden Moment auffliegen könnten? Dann könnte das Impostor Syndrom bei Ihnen eine Rolle spielen.
Das Impostor-Syndrom kann selbst die erfolgreichsten Menschen betreffen.
Zunächst einmal: was konkret ist denn Impostor Syndrom? Manche nennen es auch das Hochstapler Syndrom. Es beschreibt das Gefühl von Menschen, als Betrüger wahrgenommen zu werden und hängt mit ihren Selbstzweifeln zusammen. Sie glauben, sie hätten den Erfolg nicht verdient bzw. zweifeln an ihren Fähigkeiten. Und das, obwohl sie erfolgreich sind und objektiv Fähigkeiten haben.
Sie gehen davon aus, dass sie einfach nur Glück gehabt haben oder ihr Erfolg das Ergebnis von Zufällen war. Häufig haben diejenigen daher auch eine latente Angst in ihrer vermeintlichen Inkompetenz entdeckt zu werden.
Das Imposter bzw. Hochstapler bzw Imposter Phänomen wurde ursprünglich von Dr Pauline Clance und Dr Suzane Imes genannt.
Ich habe bei mir im Leadership Sparring immer wieder vor allem Frauen mit diesem Phänomen. Erfolgreiche Frauen, kompetent, aber immer wieder geplagt von Selbstzweifel Attacken. Oder eben auch Frauen, die am Anfang ihrer Karriere stehen und sich enorm mit dem Impostor Syndrom im Weg stehen.
Es gibt viele Möglichkeiten und Methoden, um das Impostor Syndrom zu reduzieren bzw. so zu behandeln, dass es keine Belastung mehr ist. Hier einmal drei ausgewählte Methoden:
1)Konzentration auf Tatsachen
Das Hochstapler-Syndrom gibt Ihnen das Gefühl, dass Sie keine guten Leistungen erbringen. Aber oft beruhen diese Gefühle auf der ständigen Angst, nicht auf der Realität. Der beste Weg, um das Hochstapler-Syndrom zu bekämpfen ist, Ihre Gefühle von den Tatsachen zu trennen.
Gefühle entstehen leicht, weil sich der Kopf ein Kopfkino kreiiert und damit Geschichten, die nichts mit der Realität zu tun haben.
Tatsachen sind beobachtbare Wahrheiten, dh. also Dinge, die eine Videokamera aufnimmt. Geschichten dagegen sind, wie wir diese Tatsachen interpretieren.
Sie können Ihr Hirn nicht davon abhalten, Geschichten zu produzieren, aber Sie können sich dennoch auf die Tatsachen konzentrieren.
Und das müssen Sie auch, wenn Sie das Impostor Syndrom in den Griff bekommen wollen.
Wenn Sie nächstes Mal in einer Situation sind, in der Sie sich wie ein Hochstapler oder eine Hochstaplerin fühlen, denken Sie an die Tatsachen, nicht die Geschichten über eine Situation. Wenn Sie sich beispielsweise nach einer Wortmeldung in einer Teambesprechung schlecht fühlen, konzentrieren Sie sich darauf, was das Teammitglied wirklich gesagt hat.
2) Anerkennen, bestätigen und dann loslassen
Nur weil Ihre Interpretation eines Ereignisses Geschichten (und keine Tatsachen) sind, heißt das nicht, dass Ihre Gefühle weniger berechtigt sind. Bei der Bekämpfung des Impostor-Syndroms geht es nicht darum, Ihre Gefühle zu ignorieren.
Der erste Schritt im Kampf gegen dieses Gefühl besteht darin, sich einzugestehen, dass man sich schlecht fühlt, das zu akzeptieren, aber eben nicht daran festzuhalten. Es geht darum diese Gefühle dann loszulassen, wenn sie nicht auf der Realität beruhen.
3) Aufbau von Selbstwertgefühl
- Führen Sie ein „Erfolgsjournal„, in dem Sie Ihre täglichen Erfolge festhalten
- Ziele setzen: Setzen Sie sich kleine, erreichbare Ziele. Jedes erreichte Ziel stärkt Ihr Gefühl von Erfolg und Selbstwert.
- Stärken anerkennen: Erstellen Sie eine Liste Ihrer Fähigkeiten und Erfolge. Erkennen Sie an, was Sie gut können.
- Positive Selbstgespräche: Üben Sie sich in ermutigenden Selbstaffirmationen. Sagen Sie sich regelmäßig, dass Sie kompetent sind.
- Vergleiche vermeiden: Konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen Fortschritt statt sich mit anderen zu vergleichen
Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus
Setzen Sie sich realistische, erreichbare Ziele (und feiern Sie jeden Erfolg)
4) Aktives Feedback einholen
Suchen Sie regelmäßig Rückmeldungen. Suchen Sie aktiv konstruktives Feedback von Menschen, denen Sie vertrauen, das können Kollegen sein, Vorgesetzte oder Menschen aus Ihrem privaten Umfeld. Oder Mentoren und Sparringspartner.
Ganz grundsätzlich ist es wichtig, dass Betroffene ausgewählte vertrauenswürdige Menschen um sich haben, denen gegenüber sie sich mitteilen können und über ihre Gefühle sprechen können. Nicht selten stellen Menschen dann auch fest, dass sie nicht allein sind mit diesem Thema und andere ähnliche Herausforderungen haben.
Ganz grundsätzlich ist es insbesondere bei Betroffenen wichtig, dass sie ein unterstützendes Umfeld haben. Menschen, die dazu neigen, zu sticheln, spöttische Kommentare geben und dann vielleicht noch behaupten „das sei ja nicht so gemeint, sondern nur Spaß“ – die haben in Ihrem Umfeld nichts verloren.
Schaffen Sie sich stattdessen eine unterstützende Umgebung. Umgeben Sie sich mit positiven Menschen, die Sie ermutigen und motivieren. Teilen Sie Ihre Erfolge ganz bewußt.
Es ist wichtig, ein gesundes Selbstwertgefühl, Stolz und Selbstbewusstsein als Normalität zu betrachten. Und nicht als die Ausnahme.
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