Ein Glaubenssatz ist der sprachliche Ausdruck von etwas, an das jemand glaubt, was jemand für wahr hält. Glaubenssätze sind im NLP ein Ausdruck innerer Modelle, die jede Person fortlaufend entwirft und andauernd entwerfen muss, um sich in der Welt zu orientieren. Andere Begriffe hierfür sind: Überzeugungen, Einstellungen, Belief, Meinungen. Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen über (Generalisierungen) über die „Beziehungen zwischen Erfahrungen“.
Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen über:
a) Zusammenhänge/Ursachen (z.B. Das liegt bei uns in der Familie.)
b) Bedeutung (z.B.: Gefühle zeigen bedeutet Schwäche)
c) Grenzen (z.B.: Das ist unmöglich)
Und zwar in Bezug auf:
1) Der Welt um uns herum (z.B.: Bei Lärm kann man sich nicht konzentrieren)
2) Spezieller Verhaltensweisen (z.B. Das darf man nicht tun)
3) Fähigkeiten (z.B.: Das werde ich nie lernen)
4) Unserer Identität (z.B.: Ich bin ambitioniert und schaffe alles was ich will)
5) Spiritualität (z.B.: Das Universum ist ein freundlicher Ort)
Glaubenssätze steuern den Fokus unserer Aufmerksamkeit und bestimmen damit, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie interpretieren.
Wenn es um Veränderung geht – und darum geht es fast immer – spielen Glaubenssätze eine wichtige Rolle. Hier gilt es anzusetzen, denn Glaubenssätze führen dazu, dass Menschen ihren Blick verengen, nur selektiv wahrnehmen und verzerrt wahrnehmen.
Wenn Menschen wirklich glauben, dass sie etwas nicht können, werden sie unbewusst einen Weg finden, das Eintreten einer Veränderung zu verhindern. Sie werden einen Weg finden, die Ergebnisse so zu interpretieren, dass sie mit ihren bestehenden Glaubenssätzen übereinstimmen.
Wir alle haben Überzeugungen, Einstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze aus Kultur und Gesellschaftsform übernommen, aus unseren persönlichen Erfahrungen abgeleitet, von anderen Personen angenommen, aus eventuellen Vergangenheitstraumata generiert und aus Wiederholungen verallgemeinert.
Der Konstruktivismus zeigt eindeutig auf, dass die Weise, wie ich meine Welt konstruiere, meine Vorstellung von ihr mache, meine Handlungsweisen und Aktivitäten beeinflusst. Jeder Mensch hat Glaubens- oder Überzeugungssysteme, die eng mit seinen persönlichen Werten und Kriterien verknüpft sind und die Motivationen, Entscheidungsfindungen, Leistungsfähigkeit erheblich beeinflussen können. Sie prägen sowohl den Lebenswillen, die Fähigkeiten mit Stress umzugehen und ermöglichen außerdem die Entwicklung und Gestaltung von positiven Lebensplänen, Zielen und Bedürfnissen. Glaubenssysteme bestehen aus mehreren Glaubenssätzen, die sich gegenseitig stützen und verstärken.
Wie entstehen eigentlich Glaubensätze?
Insbesondere entstehen diese durch die klassische Nachahmung der engen Bezugspersonen. Wir ahmen unbewusst das Verhalten enger Bezugspersonen nach, dadurch entstehen Glaubenssätze. Zusätzlich ist die mündliche Konditionierung unserer Eltern bzw. der Bezugspersonen prägend. Zum Beispiel, wenn wir immer wieder den Satz hören: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Unbewusst nehmen wir diesen Glaubenssatz an und gestalten unser Leben danach. In der Schulzeit erleben wir Gleiches. Wir sind gut in einer besonderen Sportart. Wollen wir vielleicht irgendwann eine andere Sportart ausüben, dann denken wir schon beim ersten Scheitern: „Schuster bleib bei deinen Leisten. Meine Eltern haben Recht.“ Damit geben wir auf. Im Laufe der Jahre verdrängen wir diesen Glaubenssatz, tragen ihn aber unbewusst in uns und handeln danach. Glaubenssätze haben eine enorme Wirkung. Und es ist eine der wichtigsten Aufgaben im Coaching Glaubenssätze herauszuarbeiten und diejenigen, die schädlich sind, weitestgehend zu verändern bzw. zu eliminieren. Denn mit derselben Art zu denken ist es nicht möglich eine neue gewünschte Realität zu schaffen.
Daher gilt als eine der wichtigsten Weisheiten aus dem Buddhismus: „It´s your mind that creates your world.”