Problem

Ein Problem ist etwas, das von jemandem einerseits als unerwünschter Zustand angesehen wird, den es zu verändern gilt. Andererseits aber auch prinzipiell als veränderbar betrachtet wird. In der Regel versteht man unter Problemen Aufgaben, die gelöst werden können oder gelöst werden sollen.

Hier einmal zwei ausgewählte Definitionen aus der Psychologie:

„Ein „Problem“ entsteht z.B. dann, wenn ein Lebewesen ein Ziel hat und nicht „weiß“, wie es dieses Ziel erreichen soll. Wo immer der gegebene Zustand sich nicht durch bloßes Handeln (Ausführen selbstverständlicher Operationen) in den erstrebten Zustand überführen lässt, wird das Denken auf den Plan gerufen. Ihm liegt es ob, ein vermittelndes Handeln allererst zu konzipieren.“

(Duncker, 1935/1974, S. 1)

„Von Problemen ist (…) die Rede, wenn die Mittel zum Erreichen eines Zieles unbekannt sind oder die bekannten Mittel auf neue Weise zu kombinieren sind, aber auch dann, wenn über das angestrebte Ziel keine klaren Vorstellungen existieren.“

(Dörner, 1983, S. 302 f.)

Ein Problem wird durch verschiedene Aspekte erst zum Problem:

  • Unerwünschter Ausgangszustand
  • Erwünschter Endzustand
  • Barriere, die die Transformation von 1) in 2) im Moment verhindert
  • Ein Problem ist nie unabhängig vom potentiellen Problemlöser zu sehen, ein Problem an sich gibt es nicht.
  • Eine Situation wird erst dann zu einem Problem, wenn eine Person diese Situation vor dem Hintergrund momentaner Zielsetzungen als unbefriedigend erachtet
  • Jemand, der ein Problem für sich wahrnimmt, muss sein Ziel nicht von vorneherein kennen.

Dass etwas ein Problem sei, hat allerdings einen leicht negativen Beigeschmack. Daher ist in den letzten Jahren im Coaching- und Trainingsbusiness als auch in den Unternehmen und selbst in der Politik der Trend eingezogen, dass man doch besser nicht von Problemen sprechen sollte, sondern nur von Herausforderungen. Allerdings bleibt ein Problem ein Problem. Herausforderungen annehmen kann fast jeder, Probleme lösen nicht.

 

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