Sender- Empfänger Modell

Dieses Modell beschreibt was bei einer Informationsvermittlung zwischen Sender und Empfänger alles daneben gehen kann. Was beim Sender ankommt hat häufig wenig mit dem zu tun, was der Sender beabsichtigt hat. Grund dafür können die unterschiedlichsten Störungen sein, die sich in der Kommunikation ergeben. Mißverständnisse können sich sowohl über die verbale Ebene, über die Sprache und Wortwahl, ergeben. Aber auch über die Stimme und Körpersprache, über die nonverbale und paraverbale Ebene.

Stellen Sie sich einmal zum Beispiel vor, Sie sind Führungskraft und einer Ihrer Mitarbeiter sagt Ihnen, dass er gerne seine Arbeitszeit reduzieren möchte. Heutzutage kommt dies nicht so selten vor. Die Frage ist nun, was Sie als Führungskraft zunächst auf den ersten Blick in diese Aussage hineininterpretieren. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Interpretation wie z.B.: Vielleicht hat der Mitarbeiter keinen Spaß mehr an der Aufgabe? Vielleicht gibt es ein anderes „Problem“ von dem Sie nichts wissen? Vielleicht denken Sie, dass der Mitarbeiter Ihnen etwas verheimlicht. Vielleicht denken Sie sich auch einfach nur, der Mitarbeiter möchte mehr mit seiner Familie zusammen sein.


Wie genau etwas gesagt wird, darauf kommt es letztendlich an. Bei allen wichtigen Themen ist daher davon abzuraten, etwas schriftlich zu kommunizieren. Das kann viel leichter missinterpretiert werden als das gesprochene Wort. Bei der verbalen Kommunikation kommen neben der Sprache noch weitere Signale wie Mimik, Gestik, die Tonlage und einiges mehr dazu.

In der Kommunikation zwischen Sender und Empfänger unterscheidet man zwischen verbaler, nonverbaler und paraverbaler Kommunikation.

Verbale Kommunikation = Worte in Sprache oder Schrift
Nonverbale Kommunikation = Signale auf der körpersprachlichen Ebene, wie Mimi, Gestik, Körperhaltung, Körperspannung, Gangart, Augenkontakt
Paraverbale Kommunikation = Tonlage, Rhythmus, Sprachgeschwindigkeit, Pausen, Intonation

Mißverständnisse zwischen Sender und Empfänger können unterschiedliche Gründe haben wie z.b::
– Verwendung von Fachbegriffen, Dialekte, Herkunft, Bildung
– Interkulturelle Unterschiede
– Geräusche im Aussen wie auch die Umgebung insgesamt können die eigentliche Botschaft beeinflussen


Ein hervorragendes pragmatisches Modell um die möglichen Störungen auf der Sender-Empfänger Ebene zu reduzieren oder möglichst auszuschließen bietet das 4 Seiten Modell (auch 4 Ohren Modell genannt) von Schulz von Thun.

Besonders hilfreich für eine Sensibilisierung für die Sender-Empfänger Kommunikation sind die Axiome des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick:
– Man kann nicht nicht kommunizieren.
– Jede Kommunikation hat einen Inhalts -und einen Beziehungsaspekt.
– Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.
– Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
– Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.

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