Stimme

Sozialkompetenz, Körpersprache, Rhetorik und passendes Outfit gehören zu den anerkannten Standards in der Berufswelt. Dagegen wird die Stimme in ihrer Bedeutung nicht nur vielfach unterschätzt, sondern es wird von ihrer Naturgegebenheit ausgegangen: Man hat eben eine lebendige, sympathische Stimme oder nicht.

Diese Annahme ist absolut falsch. Man kann seine Stimme trainieren: Die Kunst, den richtigen Ton zu treffen, ist lernbar. Zudem ist das ein in hohem Maße lohnendes Ziel, denn der Großteil der Kommunikation findet über die Stimme statt.

Es kommt nicht nur darauf an, daß der Inhalt des Gesagten stimmt. Es muß auch mit der richtigen Stimme und Betonung gesagt werden, erst dann wird dem Zuhörer die Bedeutung, das was wir mit unserer Aussage meinen, klar.

Hier einmal ein Beispiel anhand der unterschiedlichen Wirkung von ergo- und trophotropen Stimmen:

Die Wirkung ergo- und trophotroper Stimmen

Ergotrope Stimmen

Diese sind gekennzeichnet durch folgende Parameter in der Sprechweise:

  • Rhythmische Sprechweise
  • Artikuliert
  • Beschleunigt im Sprechtempo
  • Unterschiede in Dynamik und Lautstärke
  • Unterschiede in Tonhöhe

Folgende Reaktionen treten bei ergotrophen Stimen sowohl beim Sprechenden selbst als auch beim Zuhörer auf:

  • Der Blutdruck erhöht sich
  • Emotionale Beteiligung erhöht sich
  • Atem- und Pulsfrequenz nehmen zu
  • Pupillenerweiterung

Diese aktivierenden Stimuli sind unserem Willen entzogen. Die Wirkung passiert sozusagen automatisch.

Hier zeigt sich, was für ein machtvolles Instrument eine dynamische und ausdrucksstarke Stimme ist, und welche Effekte diese erzeugt.

Trophotrope Stimmen

Diese sind gekennzeichnet durch folgende Parameter in der Sprechweise:

  • Nicht akzentuierte, sanfte Rhythmen
  • Gleichmäßiges Sprechtempo
  • Wenig Dynamikunterschiede, dh wenig Lautstärkeunterschiede
  • „Legato“-Betonungen, dh Worte werden aneinander gebunden
  • Wenig Tonmelodie, also geringe Tonhöhenunterschiede, eher monotone Sprechweise

Folgende Reaktionen treten bei trophotropen Stimmen sowohl beim Sprechenden selbst als auch beim Zuhörer auf:

  • Der Blutdruck wird niedriger
  • Allgemeine Beruhigung und Entspannung
  • Atem- und Pulsfrequenz werden langsamer, flachere Atmung
  • Pupillen verengen sich

Mehr zum Thema Stimme gibt es hier in dieser Podcastfolge #56 „Der Ton macht die Musik“.

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