Warum ist es für manche so schwer alle Optionen zu sehen?
Und was braucht es um die Optionen gedanklich zuzulassen, durchzuspielen und schließlich auch eine klare Entscheidung zu treffen?
Hier einmal eine gedankliche Anregung zu diesem Thema.
Jeder kennt diese Wort Trilogie: Love it. Change it. Or leave it.
Zwischen Kennen und Können liegt jedoch auch hier ein großes Gap. Wie so häufig. Ich sehe nach wie vor, dass die Mehrheit dieses Prinzip zwar kennt, aber nicht lebt.
Wir haben immer eine Wahl!
Das ist die eigentliche Grundaussage dieses Bonmots.
Das Wichtige ist, dass wir die Klarheit haben, welche Optionen wir de facto haben.
Der „Normalzustand“
Was ich häufig erlebe, ist dass Menschen so sehr in ihrem So-Sein und ihrem Tunnelblick unterwegs sind, dass sie andere Optionen garnicht sehen. Und wenn man sie auf ihren Tunnelblick und die fehlende Klarheit aufmerksam macht, schauen sie einem ungläubig an. Und sind häufig gar nicht in der Lage über andere Optionen zu sprechen, da diese einfach zu weit von ihrem Vorstellungsvermögen weg sind.
Und wir sprechen hier nicht von der Reise auf den Mond, sondern von machbaren Optionen.
Das kann beispielsweise die Exit Strategie sein und bedeuten, man verlässt den Arbeitgeber und sucht sich eine Branche, ein Unternehmen und eine Aufgabe, die besser zu einem passt. Oder man verlässt eine toxische Beziehung.
Oder man versucht die Change Strategie anzuwenden und sofort kommt als Reaktion: das funktioniert eh nicht.
Vielleicht haben Sie das auch schon mal erlebt.
Es ist dann so, dass man mit dem Aufzeigen anderer Optionen jedoch ihr Kartengerüst zum Einsturz bringt. Denn schließlich haben sie sich bisher dahinter verbarrikadiert und wollten gar keine anderen Optionen sehen. Denn ihr aktuelles Leben in genau diesem Stuck State und im Tunnelblick zieht sich vermutlich schon einige Jahre so hin und die Gewohnheit fühlt sich irgendwie auch heimisch und vertraut an.
Sehr schade, dass sich viele Menschen mit diesem Habitus selbst im Weg stehen und häufig genug ein Leben leben, das sie garnicht auf diese Weise leben wollen.
So verrückt das manchmal auch klingen mag. Das gibt es ja selbst bei sehr schwerwiegenden Themen, wenn beispielsweise Gewalt mit im Spiel ist.
Das soll aber nicht unser Thema hier sein. Mir ist allerdings wichtig zu veranschaulichen, was wir für Konditionierungstiere sind. Auch das nennt sich übrigens Komfortzone, selbst wenn die betreffende Person nicht glücklich ist in der Situation.
Es braucht daher ein Bewusstsein, das uns die Chance gibt, den Blick zu weiten und wieder Klarheit zu bekomme. Das geht nur indem man nicht wegschaut, sondern genauer hinzuschaut: was sind andere Optionen, die uns zur Verfügung stehen. Und dann eine bewusste Entscheidung zu treffen.
Und hier möchte ich jetzt zunächst einmal die drei Elemente dieser Methode beschreiben:
Love it
Manchmal erlebe ich, dass Menschen – unabhängig davon ob Führungskraft oder nicht – schlichtweg vergessen haben, weshalb sie sich irgendwann einmal für genau diese Aufgabe, für diesen Arbeitgeber entschieden haben. Sie arbeiten vor sich hin, arbeiten nicht ungerne, aber sie haben sich an zu viele Dinge gewöhnt, die für sie einfach selbstverständlich geworden sind.
Und irgendwie hat sich mittlerweile so ein Gedanke eingeschlichen, nach dem Motto, ach es könnte doch noch besser gehen ..
Da braucht es immer erstmal eine ordentliche Selbstreflexion und eine berufliche Standortanalyse. Gerade dann, wenn man vielleicht bereits seit einigen Jahren beim selben Arbeitgeber ist und sich vielleicht nicht viel an der eigenen Rolle geändert hat, macht es Sinn sich zu fragen:
-was genau gefällt mir nicht?
-was gefällt mir gut und worauf will ich nicht verzichten?
-was würde mir fehlen, angenommen ich würde gehen?
Natürlich auch eine Pro/Contra Liste aufstellen und sich mit einigen weiteren Fragen challengen. Meist wird ihnen dann erstmal wieder klar: ich liebe den Job hier und alles drumherum.
Dasselbe gilt für andere Themen. Ob Arbeitgeber, Partnerschaft, Freundschaften, ein Kulturkreis bzw. das Land in dem man lebt.
Wer für sich klar reflektiert hat und eine klare bewusste Entscheidung DAFÜR getroffen hat, da gibt es nur eines als Strategie:
Lieben Sie das was Sie tun!
Und zwar nicht halbherzig! Sondern aus vollem Herzen!
Falls Sie vergessen haben wie das geht: Treffen Sie eine klare Entscheidung und handeln danach.
Change it
Wer für sich anhand einer ordentlichen Selbstreflexion – die es immer braucht – feststellt, dass es notwendig ist einiges an dem bestehenden Zustand zu ändern, der tut gut daran, sich auch hier erstmal weiterführende Fragen zu stellen, um für sich festzustellen, was brauche ich denn tatsächlich für eine Veränderung, damit es passt.
Hier will ich einmal ein paar ausgewählte Fragen nennen, die dabei behilflich sein können Klarheit zu bringen:
-was konkret stört mich aktuell?
-was sollte anders sein und wie sollte es sein?
-wenn ich kein klares Bild davon habe, was kann ich tun, um hier für mich Klarheit zu gewinnen?
-welche Umstände sollten sich ändern?
-wo konkret kann ich selbst ansetzen? Was kann ich selbst initiieren?
– wer könnte mich dabei unterstützen?
Wenn Sie dann für sich feststellen, es braucht unbedingt Veränderungen, denn so kann es nicht weitergehen .. . Dann seien Sie aktiv!
Gehen Sie raus aus der Opferhaltung. Seien Sie Gestalter! Beteiligen Sie sich an der Veränderung.
Und vergessen Sie dabei nicht:
Seien auch Sie die Veränderung, die Sie sehen wollen.
Und erwarten Sie auch nicht von anderen Dinge, die Sie selbst nicht leisten können.
Leave it
Wenn Sie für sich klar erkennen, “es” – was auch immer das “es” ist (Beziehung/Arbeitgeber/Land/ Gesellschaft/Politisches System ..) – funktioniert für Sie nicht oder nicht mehr, dann treffen Sie eine klare Entscheidung und verlassen Sie dieses System.
Machen Sie sich bewusst: eine Situation, die auf Dauer belastet, wird Sie körperlich, energetisch und mental schwächen. Daher: Suchen Sie sich einen anderen Arbeitgeber, ein anderes Land, eine andere Beziehung, die zu Ihnen passt.
Natürlich muss man auch die Exit Strategie vernünftig vorbereiten und nicht einfach die Tür zuschlagen. Und je nachdem um welches Thema es geht, beispielsweise wenn jemand das Land verlassen will oder eine toxische Beziehung oder Freundschaft, dann muss das sehr gut vorbereitet sein und braucht auch seine Zeit.
Fazit
Wer klare Entscheidungen trifft, lebt bewusst.
Klarheit schafft Ruhe. Klarheit erfordert, dass Entscheidungen getroffen werden.
Wer innere Freiheit leben will, muss sein Leben selbst in die Hand nehmen und darf nicht warten, bis das von jemandem anderen getan wird.
Das ist Selbstverantwortung. Und nur damit können Systeme und Beziehungen gesund sein oder werden.
Ohne Selbstverantwortung ist das nicht möglich.
Wer mit etwas unzufrieden ist, darf nicht jammern, sondern muss handeln.
Erst immer in die Reflektion gehen, dann schauen, was lässt sich ändern. Und wenn das alles zu nichts führt, dann kommt die Exitstrategie.
Ist vielleicht im ersten Moment nicht immer komfortabel. Es war noch nie bequem, aus der Komfortzone zu treten. Aber es macht glücklicher. Und freier.
Freiheit wird aus Mut gemacht. Das gilt für alle Lebensbereiche.
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