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Vertrauen

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    Vertrauen ist eine notwendige Basis für alle Beziehungen.

    Vertrauen braucht es in einer Partnerbeziehung genauso wie in der Familie oder in Beziehungen mit Freunden.

    Vertrauen braucht es in einer Arbeitsbeziehung. Als Mitarbeiter will ich darauf vertrauen können, dass meine Führungskraft hinter mir steht und mir psychologische Sicherheit gibt.

    Und auch als Führungskraft will ich mich auf meine Mitarbeiter verlassen können und brauche dieses Vertrauen in mein Team.

    Die TRUST Formel

    Vertrauen, das sich aufbaut im Laufe der Zeit braucht bestimmte Aspekte, damit dies passiert. Hierzu haben die amerikanischen Autoren David Maister, Charles Green & Robert Galford vor einigen Jahren ein Buch herausgebraucht, das sich genau damit beschäftigt. Nämlich wie Vertrauen entsteht und zwar im Kundenkontakt. Sie haben darüberhinaus eine interessante Formel kreiiert, wie sich Vertrauen aufbaut. Diese Formel ist aus meiner Sicht auch gut übertragbar auf andere Settings.

    In der Trust Formel sind folgende Elemente genannt:

    Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit, Vertrautheit und Selbstorientierung

    Hier will ich einmal eine kleine Definition von diesen vier Aspekten nennen:

    • Beim Thema Glaubwürdigkeit geht es im Wesentlichen darum, was wir sagen. Woher nehmen wir die Berechtigung etwas zu behaupten? Haben wir beispielsweise bereits Erfahrung mit einem bestimmten Thema gesammelt, zu dem wir Stellung beziehen? Ob jemand glaubwürdig ist oder nicht lässt sich relativ schnell feststellen.

    • Beim Thema Verlässlichkeit geht es über das Gesagte hinaus. Denn hier zählen die Taten. Wenn ich beispielsweise als Führungskraft einem Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung im nächsten Jahr zusage, aber kann dies als Führungskraft garnicht alleine entscheiden, dann werde ich im Nachgang als nicht verlässlich wahrgenommen. Wenn ich jemandem zusage, dass ich heute noch eine Rückmeldung gebe. Aber ich tue das nicht, sondern mache das morgen oder übermorgen. Dann bin ich nicht verlässlich. Hier gilt eben Walk your talk.

     

    • Beim Thema Vertrautheit geht es darum, wie andere sich mit uns fühlen. Wenn Mitarbeiter den Eindruck haben, Sie können mit Ihnen als Führungskraft offen sprechen und ihre Themen teilen. Haben Sie als Führungskraft ein offenes Ohr? Haben Sie Empathie? Behalten Sie vertrauliche Informationen für sich? Das gilt natürlich auch für andere Beziehungen und nicht nur fürs Business.
      Hat das Gegenüber Verständnis für uns? Letztendlich ist jedes business „personal“. Wir sind keine Maschinen, und das ist auch gut so. Vertrautheit kann sich manchmal sofort im ersten Moment von Begegnungen einstellen. Wobei wirkliche Vertrautheit etwas ist, was Zeit braucht und was wir aufbauen müssen.

    • Und dann gibt es noch das spannende Element der sogenannten Selbstorientierung. Hier geht es um die Frage: denken wir als allererstes an uns oder an unser Gegenüber? Kann ich Ihnen von meiner Idee berichten oder gehen Sie dann damit los und verkaufen Sie als Ihre eigene Idee? Denken Sie als Verkäufer oder Kundenberater nur an Ihren Verkauf oder interessiert Sie tatsächlich, ob ein Kunde das braucht, was Sie ihm hier in höchsten Tönen anbieten.

    Als Fazit will ich noch ergänzen: Vertrauen zu haben und Vertrauen zu bekommen hat in allererster Linie mit unserer inneren Haltung zu tun. Interessiere ich mich für mein Gegenüber? Was bin ich grundsätzlich für ein Mensch und was ist mir wichtig?

    Damit schließt sich dann auch wieder der Kreis und wir landen beim Thema der Self Awareness und der Selbstführung. Immer wieder dem ersten und wichtigsten Aspekt im Bereich der Führung.

    Vertrauen im ersten Moment

    Vertrauen kann man auch in einer ersten Begegnung mit Kollegen, Mitarbeitern, Führungskräften und im privaten Kontext mit Menschen aufbauen. Vertrauen hat in diesen ersten Momenten viel mit dem ersten Eindruck zu tun. Und vor allen Dingen damit, welches Gefühl hinterlässt diese andere Person bei uns. Dies kann unter Umständen komplett trügen und insbesondere die sogenannten vertrauensseligen Menschen bekommen genau das dann leider häufig schmerzlich im Nachgang zu spüren.

    Auch hier geht es darum, für sich genau zu wissen, was bin ich denn selbst für ein Typ Mensch und vor allem was sind meine Triggerpunkte, was ist meine Achillesferse.

    Wo und wie bin ich manipulierbar.

    Denn bestimmte Menschen haben ein sehr gutes Gespür dafür und werden unter dem Deckmantel des vermeintlich schnell vorhandenen Vertrauens Ihnen Schaden zufügen.

    Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, dazu habe ich in der Podcastfolge #60 „Wie Sie sich vor Narzissten schützen“ einiges zusammengefasst.

    Und wie versprochen kommt hier noch ein persönliches Erlebnis zum Thema Vertrauen.

    Tanz mit den Wölfen

    Seit vielen Jahren ist es „in“ mit Tieren zu arbeiten.

    Dabei wählen Trainer und Facilitator Tiere, bevorzugt Pferde, sozusagen als Co-Facilitator in der Persönlichkeitsentwicklung bzw. um Teams und Führungskräfte zu unterstützen.

    Auch ich hatte vor 10 Jahren gemeinsam mit einer Kollegin diese Idee aufgegriffen.

    Während eines Brainstormings war der Gedanke gereift, dass wir im Rahmen einer Führungskräfteentwicklung ein Modul kreieren, in dem es explizit um das Thema Vertrauen geht.

    Als Führungskraft ist Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Entscheidungen essentiell.

    Wenn ich als #Führungskraft eine #Entscheidung getroffen habe, sollte ich sie nicht weiter anzweifeln, außer es gibt gute Gründe dafür.

    Wenn ich falsch liege mit meiner Entscheidung, dann muss die Entscheidung rückgängig gemacht werden, pragmatisch und zügig. Ohne weiter zu zweifeln und zu hadern.

    Uns ging es in diesem Modul um das Thema Vertrauen und um die wesentliche Frage:

    Wie sehr vertrauen wir uns selbst und unseren Entscheidungen?

    Und werden wir als vertrauenswürdig betrachtet?

    In diesem Fall nicht von Menschen sondern von Wölfen.

    Direkteres Feedback gibt es nicht

    Unsere Idee war damit geboren mit Wölfen zu arbeiten.

    Warum? Wölfe gelten als hochsozial innerhalb ihres Rudels, sie haben eine klare Rangordnung, sind intelligent und sie haben einiges mit Menschen gemeinsam.

    Wir hatten dann einen Wolfstrainer gefunden und uns einen Wildpark gewählt, hatten uns entsprechend vorbereitet und schließlich war der Tag gekommen und wir standen mit unseren Führungskräften am Zaun. Sprichwörtlich als Zaungäste – aber nur für kurze Zeit. Denn schließlich ging es ums eigene Erleben.

    Unsere Teilnehmer wussten im Vorfeld, dass wir dieses Modul in dieser Form mit Wölfen durchführen.

    Jeder hatte zuvor für sich eine Entscheidung getroffen.

    Jeder hatte die Aufgabe alleine in den Bereich mit den Wölfen zu gehen, sicher, souverän und klar entschieden. Zumindest vorher klar entschieden.

    Bevor wir, jeder einzeln, in das Wolfsgehege gehen sollten, gab es das Training bzw. das Briefing mit dem Wolfstrainer.

    Der 1. Schritt war für uns alle, dass wir gemeinsam auf einer kleinen umzäunten Wiese, also sozusagen das Vorgehege, zusammenkamen.

    Da standen zwei Holzbänke.

    Wir mussten uns auf die Bänke setzen. Kopf nach unten senken. Hände offen auf die Beine legen.

    Die Körpersprache sagte schon alles aus was wichtig war in diesem Moment.

    So erwarteten wir unsere Gastgeber, die Wölfe.

    Es war quasi wie ein blind date – mal schauen ob die Chemie stimmt.

    Es war notwendig für uns alle, dass sowohl der Wolfstrainer als auch wir, jeder Einzelne von uns, erfährt/ erlebt, ob wir von den Tieren „akzeptiert“ werden.

    Wer in diesem 1. Schritt, in diesem umzäunten Gehege, von den Tieren nicht akzeptiert wird, wird dies sofort zu spüren bekommen und vom Wolfstrainer auch sofort „rausgeholt“.

    Eine wichtige Erkenntnis war es Demut zu zeigen.

    Gleichzeitig war es wichtig keine Angst zu fühlen.

    Das war ein ziemlicher Balance-Akt:

    Innere Klarheit zu haben und zu zeigen: Ja, ich bin hier richtig und ich habe keine Angst, ich habe eine klare Entscheidung getroffen hier zu sein und vertraue.

    Zweifel in diesem Moment zu bekommen ist nicht besonders günstig.

    Gleichzeitig; Respekt vor diesen Tieren zu haben und Demut zu zeigen. Denn die Chefs im Ring waren definitiv nicht wir, sondern die Wölfe.

    Welche Führungsrolle wir auch immer in unserem realen Leben innehaben, hier spielte das keine Rolle. Sonstige Rollen und Masken hatten hier keine Chance.

    Vielleicht ahnen Sie es schon.

    Wir hatten immerhin alle den ersten Test bestanden. Aber so mancher von uns hatte danach seine Entscheidung revidiert und ging nicht ins Wolfsgehege. Die erste Tuchfühlung war schließlich bereits hautnah und gab einen Vorgeschmack darauf, wie es ist, danach alleine ins Wolfsgehege zu gehen.

    Wichtig war es eine klare bewusste Entscheidung zu fällen und dazu zu stehen. Vertrauen in die eigene Entscheidung zu haben und dazu stehen.

    Diese Entscheidungsoption stand mir als Organisator und Facilitator allerdings nicht wirklich zur Verfügung. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir für einen Moment mein Mut abhanden gekommen war.

    Die Entscheidung hatte ich dann nochmal bewusst getroffen, bevor ich dann für gefühlt ziemlich lange Zeit, nämlich für 5-10 Min ins Wolfsgehege ging.

    Dort war ich nur für wenige Sekunden alleine, denn die weissen und grauen Wölfe kamen auf mich zugerannt. Ich hatte einige Käse Leckerlis in meiner Jackentasche und holte diese mit meinen festen Handschuhen aus der Tasche, um meine mitgebrachten Gaben anzubieten. Die Wölfe waren überall um mich herum.

    Für einen Moment dachte ich die Zeit bliebt stehen. Das war schon ein unbeschreibliches und besonderes Erlebnis.

    Würde ich diese Übung nochmal machen wollen?

    Nein. Einmal reicht mir.

    Ich denke auch, manche Dinge muss man nicht übertreiben im Leben.

    Es gibt auch andere Wege, um innerlich zu wachsen.

    Wir gehen nicht mehr live ins Wolfsgehege

    Liebe Führungskräfte, wenn Sie heute mit mir arbeiten wollen:

    gerne und keine Sorge …

    wir gehen nicht mehr live ins Wolfsgehege.

    Allerdings müssen Sie schon damit rechnen, dass die Zusammenarbeit mit mir kein Kuschelkurs ist, sondern auch fordernd.

    Also manchmal vielleicht schon ein bisschen den Charakter eines Wolfsgeheges hat ;-).

    Basis für eine Zusammenarbeit ist immer Vertrauen.

    Die Art und Weise der Zusammenarbeit ergibt sich dann aus den Zielsetzungen.

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