Interkulturelle Kompetenz

Interkulturelle Kompetenz beschreibt die Fähigkeit, mit Menschen aus anderen Kulturen adäquat zu agieren. Das beinhaltet insbesondere auch die Besonderheiten der jeweiligen Kultur zu respektieren.

Der interkulturellen Kompetenz wurde mit dem Entstehen der Kulturforschung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Forscher wie z.B. der niederländische Kulturforscher Geert Hofstede haben einige grundlegende Erkenntnisse zutage gebracht. Geert Hofstede hat hierfür weltweit Untersuchungen durchgeführt. Unsere kulturelle Prägung stellt einen wichtigen Aspekt unserer Persönlichkeit dar. Allerdings ist auch hier dieses Thema mit Vorsicht zu behandeln und darf nicht als Alibithema mißbraucht werden.

Jeder Mensch ist ein Individuum. Eine stereotype Kategorisierung und Schubladendenken anhand der kulturellen Prägung wird niemandem gerecht und ist nicht hilfreich.

Interkulturelle Kompetenz ist komplex und beinhaltet einige Aspekte:

  • Frustrationstoleranz
    Eine hohe Frustrationstoleranz ist wichtig, denn gerade mit Menschen aus anderen Kulturen erhöht sich das Potential an möglichen Mißverständnissen und daher auch Mißinterpretationen von Situationen.
  • Ambiguitätstoleranz
    Bei dieser so wichtigen Kompetenz sind wir dazu in der Lage, nicht eindeutig interpretierbare Situationen und Begegnungen wertungsfrei zu lassen und eben nicht sofort „ein Urteil zu fällen“ bzw. eine Bewertung vorzunehmen. Genau das ist eine sehr große Herausforderung.
  • Offenheit/ Interesse
    Wer kein Interesse hat am Gegenüber bzw. an dem Land, in dem die Person sich befindet, der darf sich nicht wundern, dass keine konstruktive Begegnungen möglich sind. Unabhängig davon ob wir aus privaten Gründen ein anderes Land bereisen oder aus beruflichen Gründen. Der Grundsatz bleibt bestehen: es ist notwendig mit Interesse an dem jeweiligen Land, seiner Kultur und den Menschen zu reisen.

Weitere Bestandteile der interkulturellen Kompetenz sind vor allem Empathie, Anpassungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungsfähigkeit, Lernbereitschaft. Je nach Modell werden weitere Aspekte inkludiert.

Interkulturelle Kompetenz ist erlernbar. Interkulturelle Kompetenz wird nicht „automatisch“ erworben durch Auslandsreisen beispielsweise und auch nicht durch einen Auslandsaufenthalt.

Dazu gehört vielmehr noch die Reflektion und die Aneignung von Wissen, als auch die entsprechende Umsetzung im Alltag.

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