Provokative Therapie

Diese Therapieform wurde von Frank Farrelly entwickelt und verwendet widersprüchliche Techniken in Kombination mit Humor mit dem Ziel v.a. Kunden, die bereits über viel „Therapieerfahrungen“ verfügen, auf ihre Verhaltensweisen aufmerksam zu machen.

Die Kunden werden humorvoll provoziert, um ihren Widerstand und ihre Abwehr zu initiieren und dadurch Veränderung zu bewirken.

Die Vorannahmen der Provokativen Therapie sind dabei:

  • Das Verhalten, das gegenüber dem Therapeuten gezeigt wird, spiegelt die Verhaltensweisen der Klienten im täglichen Leben wider
  • Die Klienten verändern sich durch Herausforderung
  • Die Klienten besitzen die Fähigkeit, sich zu ändern, wenn sie wollen, sie besitzen ein viel größeres Potential sich zu verändern, als ihnen selbst bewusst ist

Gerade im therapeutischen Prozess ist nicht so sehr entscheidend, was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird, denn die wichtigsten Botschaften zwischen Menschen sind nonverbaler Art (nonverbale Kommunikation).

Daher steht im Mittelpunkt dieser Methode einerseits die fast beleidigenden konfrontativen Äußerungen des Therapeuten.
Gleichzeitig sendet der Therapeut aber wertschätzende zugewandte Signale anhand Körpersprache und Stimme.

Da dies eben konträr zueinandersteht, auch in der Wirkung auf das Gegenüber, ermöglicht es dem Kunden einen selbstkritischen, humorvollen Blick auf sich selbst. Die Techniken müssen gut gelernt sein und es braucht eine entsprechende Haltung, um diese Methode einsetzen zu können.

Die Methode hat auch im Coaching- und Trainingsbereich Fuß gefasst. Ich selbst habe Frank Farrelly noch vor seinem Tod kennenlernen dürfen im Rahmen einer Fortbildung in dieser Methode. Da ich bei ihm auf dem „hot chair“ war, war das ein unvergessliches Erlebnis und ich habe sofort die Methode in mein Repertoire aufgenommen.

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