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Warum Willenskraft nicht unerschöpflich ist

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    Vielleicht haben Sie sich schon mal gefragt:

    Wann bringen wir denn Willenskraft auf?
    Und wann nicht? Und warum ist das so.. ?

    Vielleicht haben Sie ja schon mal für sich festgestellt, dass Ihre Willenskraft nicht immer verfügbar ist. Manchmal ist diese besonders stark ausgeprägt und manchmal eher nur eine kleine zarte Stimme im Ohr, die wir dann ganz gerne auch mal überhören.

    Um uns dann hinterher zu wundern, was denn mit unserem starken Willen passiert ist.

    Da mir das Thema auch häufig in der Arbeit mit meinen Kunden begegnet, ist es mir wichtig das Thema Willenskraft hier einmal im Blogartikel zu thematisieren. Ich erlebe immer wieder, dass mir Kunden berichten, dass sie irgendwann im Laufe des Tages oder am Abend keine Energie oder auch keinen klaren Kopf mehr haben um klare Entschlüsse zu fassen.

    Das ist auch nicht verwunderlich.

    Ich will Ihnen hier die drei wichtigsten Tips mit auf den Weg geben, wie Sie sicherstellen können, dass Ihre Willenskraft vorhanden ist, wenn Sie sie brauchen.

    Willenskraft als Batterie

    Sie können sich Ihre Willenskraft am besten vorstellen wie eine Batterie z.B. von Ihrem Mobiltelefon. Am Morgen beginnt diese mit einem voll aufgeladenen Akku. Während des Tages wird dieser Akku permanent benutzt.

    Das heißt Ihre Willenskraft ist permanent gefragt.

    Damit reduziert sich automatisch die Ladung dieses Akkus. Und … damit sinkt auch Ihre Entschlossenheit.

    Mit anderen Worten: wer über einen längeren Zeitraum hinweg viel Willenskraft aufbringen musste, der braucht de facto eine Art Leerlauf bzw. eine Phase, in der es möglich ist, diesen Akku wieder aufzuladen.

    Wer beispielsweise für sich den ganzen Tag den Eindruck hatte, eher im Hamsterrad zu sein und viele Entscheidungen treffen musste, derjenige wird eher am Abend dazu neigen, seine Prinzipien zu gesunder Lebensweise über Board werfen und sich zB. Schokolade und Wein gönnen.
    Auch wenn derjenige bereits weiß, dies am nächsten Morgen zu bereuen.

    Aber wenn Sie den ganzen Tag über das Gefühl hatten kämpfen zu müssen, dann werden Sie wahrscheinlich am Abend der Versuchung nachgeben, zu naschen und sich nicht mehr an Ihre Ernährungsprinzipien halten.

    Machen Sie sich daher bewusst: Ihre Willenskraft ist nicht einfach da und unerschöpflich sondern ist eine persönliche Ressource, mit der wir genau so sorgfältig umgehen müssen wie mit Ernährung oder Schlaf. Denn wenn wir nicht auf diese Ressource achten, dann bringen wir uns leicht in das Dilemma, das wir in Situationen Entscheidungen treffen müssen, in denen wir schlichtweg nicht mehr dazu in der Lage sind vernünftige und damit meine ich die für uns richtigen Entscheidungen zu treffen.

    Mit anderen Worten: Willenskraft ermüdet und daher braucht auch sie eine Auszeit um sich zu erholen.

    Die bekannte Universitätsprofessorin Kathleen Vohs z.B. schrieb dazu in einem Artikel des Magazins „Prevention“: „Willenskraft ist wie Benzin für Ihr Auto … Wenn Sie einer Versuchung widerstehen, verbrauchen Sie ein wenig Willenskraft. Je öfter Sie widerstehen, desto mehr verbrauchen Sie. Irgendwann ist der Tank leer.“

    Das Marshmallow Experiment

    Besonders spannend im Zusammenhang mit Willenskraft ist nach wie vor die Studie aus den 70er Jahren an der Stanford University, die unter dem Namen

    Das Marshmallow Experiment bekannt wurde.

    Ich will das einmal kurz beschreiben. Es war eine interessante Methode um die Willenskraft zu untersuchen. Mehr als 500 Kinder wurden von ihren Eltern freiwillig für diesen Test angemeldet.

    Die Kinder bekamen 1 Mashmallow vor die Augen gesetzt.

    Dem Kind wurde dann gesagt, der Forscher müsste den Raum verlassen und wenn das Kind 15 Minuten warten würde, bis der Forscher zurückkommt, dann würde das Kind noch eine zweite Süssigkeit bekommen.

    Das heißt entweder wartet das Kind und rührt die Süssigkeit nicht an. Dann bekommt es bei der Rückkehr des Forschers die Süssigkeit plus eine weitere.

    Oder das Kind wartet nicht und greift sofort zu einer Süssigkeit – dann bekommt es später keine weitere mehr.

    Die Kinder, zeigten alle möglichen Verzögerungsstrategien – einige schlossen die Augen, andere zogen sich selbst an den Haaren und drehten sich um, damit sie nicht hinschauen mussten. Wiederum andere fokussierten das Mashmallow als wollten sie es hypnotisieren usw.

    Die meisten hielten im Durchschnitt ca 3 Minuten lang durch. Bis sie dann nicht mehr widerstehen konnten.

    Es schafften 3 von 10 Kindern, ihre Bedürfnisbefriedigung so lange aufzuschieben, bis der Forscher zurück war.

    Und die Willenskraft reichte bei den anderen nicht länger als 3 Minuten aus.

    Jetzt können Sie natürlich zu Recht sagen: was hat denn so ein Test mit Kindern mit unserer Willenskraft als Erwachsener zu tun. Eine ganze Menge.

    Das Experiment war damit zwar zunächst zu Ende. Aber Jahrzehnte später hat Walter Michel an der Stanford University genau dieselben Kinder, also dann Erwachsene wiederum kontaktiert und geschaut welches Leben sie führen. Und das Ergebnis war eindeutig: die Willenskraft, bzw die Fähigkeit zur aufgeschobenen Bedürfnisbefriedigung war der aussagekräftige Erfolgsindikator.

    Walter Mischel und seine Kollegen hatten im Anschluss weiter geforscht und zahlreiche Aufsätze darüber publiziert. Nämlich über die Feststellung, dass Menschen, die kein Problem haben, zugunsten von späteren Vorteilen auf eine sofortige Bedürfnisbefriedigung zu verzichten auch erfolgreich sind im Leben.

    Für uns ist es im täglichen Leben wichtig, zu wissen, dass unsere Willenskraft nicht einfach abrufbar ist. Wir müssen diese deshalb gezielt einsetzen und ggf Auszeiten einbauen. Ich weiß, das mag seltsam klingen, aber fragen Sie sich am besten selbst einmal wie es Ihnen während eines durchschnittlichen Arbeitstages ergeht mit Ihrer Willenskraft.

    Ich empfehle daher die wichtigen Entscheidungen dann zu treffen, wenn die Willenskraft bzw. der Akku dazu noch gut geladen ist. Die Erfahrung zeigt und die Wissenschaft bestätigt das, dass wir mit niedrigem Akku keine guten Entscheidungen treffen können.

    Wie setzen wir unsere Willenskraft am besten ein?

    Ganz einfach: Indem Sie die für Sie wichtigsten Aufgaben zu Ihrer Priorität machen und diesen dann Ihre Zeit widmen, wenn Ihre Willenskraft am größten ist. Mit anderen Worten: zu Ihrer besten Tageszeit.

    Ich will hier noch ein paar Aspekte aufführen, um Sie daran zu erinnern, welche Themen Ihre Willenskraft reduzieren oder beeinträchtigen:

    • wenn Sie versuchen neues Verhalten anzuwenden
    • wenn Sie versuchen sich zu konzentrieren und Ablenkungen zu filtern
    • Wenn Sie Versuchungen widerstehen wollen
    • Gefühle unterdrücken
    • Wut und Enttäuschung über Situationen zurückhalten
    • andere beeindrucken wollen
    • ganz grundsätzlich, wenn Sie Dinge tun, die Ihnen keine Freude bereiten und wenn Sie sich fremdgesteuert fühlen ..

    In Anbetracht von diesen Aspekten gewinnt der Claim „Love what you do and do what you love“ nochmal eine ganz andere Bedeutung.

     

    Daher als Schlusswort 3 Empfehlungen

    • Konzentrieren Sie sich mit Ihrer Willenskraft auf die für Sie wichtigsten Dinge
    • Achten Sie immer auf einen vollen Akku und sorgen Sie dafür dass Sie ein hohes Energielevel haben
    • Erledigen Sie immer die wichtigsten Dinge zuerst und treffen Sie die wichtigsten Entscheidungen mit vollem Akku – first things first!
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