Wie Sie sich vor Narzissten schützen

Wie Sie sich vor Narzissten schützen

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    Prolog

    Vor kurzem hatte ich bereits einen podcast besprochen zum Thema „Narzissmus in Führungsetagen“. Heute geht´s hier im Blog darum, woran Sie extreme Narzissten erkennen und wie Sie sich schützen können.

    Nochmal zur Erinnerung: wir alle sind ein bisschen narzisstisch, das ist auch völlig in Ordnung. Nur wenn es zuviel ist, wird es schwierig.

    Wenn ich hier im Blog von Narzissten spreche beziehe ich mich ausschließlich auf die ausgeprägte Form des Narzissmus, die destruktiv und schädlich ist. Diese Form von Narzissten finden sich laut Studien insbesondere in den Führungsetagen. Und natürlich können wir solchen Menschen auch ansonsten in der freien Wildbahn begegnen.

    Diese Narzissten können Ihr Selbstbewusstsein zerstören, Ihre Stabilität, Ihre sozialen Kontakte und Ihre Fröhlichkeit und Leichtigkeit. Deshalb ist es so wichtig zu realisieren, ob Sie solche Menschen kennen und falls ja, dann entsprechend aufmerksam zu sein und zu reagieren.

    Jeder von uns kann das Opfer von solchen Narzissten werden. Ich bekomme immer wieder in meiner Arbeit Situationen geschildert, in denen genau das passiert.

    Umso wichtiger ist es für dieses Thema zu sensibilisieren und daher will ich hier ein paar Tips mit auf den Weg geben.

    Woran können Sie diesen Narzissmus erkennen?

    Zunächst ist es mir wichtig auf etwas hinzuweisen. Menschen, die es mit einem Narzissten zu tun haben, und darunter leiden, wissen häufig nicht, weshalb sie leiden. Das liegt ganz einfach daran, dass Narzissten extrem manipulativ sind. Bei Betroffenen führt das eher dazu, dass sie denken, etwas stimmt mit ihnen nicht oder sie machen etwas falsch.

    Narzissten schaffen es tatsächlich unglaublich subtil vorzugehen. Es ist leider so, dass die Opfer zwar merken, dass etwas nicht stimmt, aber sie können es nicht direkt zuordnen und haben daher auch nicht den Eindruck sich abgrenzen zu müssen bzw. sich wehren zu müssen.

    Unabhängig davon, ob es um den rhetorischen Verführer geht oder um den eher leisen und zurückhaltenden Typ. Wenn Narzissten sich getroffen fühlen, haben sie das Bedürfnis die andere Person zu verletzen, klein zu machen.

    Hier will ich einmal ein paar Aspekte beschreiben:

    • Narzissten lieben die Bewunderung von aussen

      Unabhängig davon, ob diese zu den rhetorikstarken Charakteren gehören oder zu den leiseren Typen.

      Sie brauchen die Bewunderung und danach lechzen sie auch und all ihre Lebensstrategien drehen sich darum, wie sie mehr Macht über andere Menschen bekommen können.

      Der Narzisst weiß, dass er positive Gefühle bei Ihnen erzeugen muss um Sie für sich zu gewinnen. Deshalb wird der Narzisst zu Ihnen charmant sein, Komplimente machen, loben und wird sich von seiner besten Seite zeigen. Vor allen Dingen weiß der Narzisst hervorragend sich in Szene zu setzen und ist ein Meister der Selbstdarstellung.

      Es ist dabei immer dieselbe Strategie: der Narzisst wird jemandem, von dem er/sie bewundert wird, immer mit seinem Charme, seiner manipulativen Rhetorik belohnen.

      Die Frage ist dann nur wie lange …
      Wahrscheinlich ahnen Sie es schon …

      Das geht so lange gut bis sich der Narzisst sicher ist, dass Sie in seinen/ihren Fängen sind. In diesem Moment passiert nämlich folgendes: die Opfer des Narzissten lassen den Narzissten nahe an sich heran und öffnen sich für diese Person. Damit machen sie sich verletzbar und zeigen auch Achillesferse.
      Das passiert genauso im beruflichen wie privaten Kontext.

      Das bedeutet, wenn sich der Narzisst einmal sicher ist, dass er von Ihnen bewundert wird, dann beginnt der Narzisst zu verletzen. Dann bekommen Sie die Schattenseiten zu sehen. Das ist dann der Moment bzw. die Phase, in denen die Betroffenen zwar merken, es stimmt etwas nicht, interessanterweise aber die meisten nicht realisieren, was emotional tatsächlich mit ihnen passiert.

    • Die Schattenseiten beginnen mit der zweiten Phase

      Das ist die Phase, in der sich der Narzisst von ihnen bewundert fühlt und glaubt sie in seinen Fängen zu haben. Der Narzisst beginnt seine bösartigen Seiten zu zeigen, er lässt sie leiden.

    Wie? Ein Narzisst lügt beispielsweise. Und in dieser zweiten Phase steht er auch dazu und ist durchaus in der Lage zu behaupten, das hätte die Situation erfordert.
    Es kann genauso passieren, dass der Narzisst plötzlich laut wird, Sie vielleicht anschreit. Natürlich haben Sie selbst schuld daran, weil Sie irgendetwas falsch gemacht haben.

    Es kommt dann auch vor, dass der Narzisst Sie beleidigt oder beschimpft. Und nochmals: der Grund liegt natürlich immer bei Ihnen. Der Narzisst stellt alles so dar, als wären Sie selbst schuld daran. Das ist sehr subtil. Und daher leiden die Opfer dann auch ohne zu wissen, was sie ändern müssen.

    Nichts tun ist der größte Fehler

    Den größten Fehler, den Sie als betroffene Person tun können, ist es über diese Fehler hinwegzuschauen, diese hinzunehmen und das bedeutet diese zu akzeptieren.

    Der Narzisst will nicht über seine Fehler reden. Und wenn Sie seine Fehler von Beginn an stillschweigend akzeptieren, ist das so klar wie das Amen in der Kirche: es kann nur noch schlimmer werden und der Narzisst fühlt sich ermutigt seine subtilen manipulativen Spielchen weiter auf die Spitze zu treiben.

    Wenn Sie jetzt vielleicht denken: ja, aber es ist doch wichtig, immer das Positive im Menschen zu sehen. Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht: Es ist eine positive Haltung und positive Eigenschaft, wenn Menschen sich nicht auf die Fehler konzentrieren, sondern auf die Stärken von anderen. Das gilt allerdings nicht für den Umgang mit ausgeprägten Narzissten.

    Wenn Sie nämlich immer wieder über die Fehler, Lügen, Manipulationsversuche, verletzende Äußerungen hinwegschauen, wenn sie diese immer wieder entschuldigen bzw. verzeihen, akzeptieren Sie das Verhalten und laden den Narzissten dazu ein weiterzumachen. Und das kann für Sie ein sprichwörtlich böses Ende nehmen.

    Meine Empfehlungen

    Der Narzisst beginnt immer mit kleinen Schritten und testet nach der ersten Phase aus, wie weit er gehen kann.

    • Achten Sie darauf, wenn Sie beginnen jemand besonders wertzuschätzen. Das mag einerseits sehr schön sein. Wenn Ihr Gegenüber eine reife und verantwortungsbewusste Person ist, wird sich diese darüber freuen und Ihnen ebenfalls Wertschätzung geben.

      Das passiert allerdings nicht beim Narzissten. Achten Sie darauf, verzichten Sie besser auf Ihre Bewunderung und vor allen Dingen: setzen Sie von vornherein glasklare Grenzen. Das bedeutet zum Beispiel auch, dass Sie klares Feedback geben und klare Ansagen machen. Zeigen Sie, dass Sie nicht nur einen wertschätzenden Charakter haben, sondern auch, dass Sie kritisch sein können.

      Die meisten Narzissten können das nicht ertragen und ziehen sich daraufhin zurück. Mit anderen Worten lassen Sie dann auch mit ihren Spielchen in Ruhe.

    Verzeihen Sie Fehler nicht einfach sondern sprechen Sie die Fehler immer konkret an und formulieren Sie damit auch Ihre Erwartungen. Ein durchschnittlicher Narzisst, also ein „normaler“ Mensch wird darauf reagieren und sich anders verhalten und konstruktiv mit Ihnen umgehen und lernen. Ein ausgeprägter Narzisst wird sich aus dem Staub machen. Und das ist gut so und sehr gesund für Sie.

    • Ein ausgeprägter Narzisst wird insbesondere dann für Sie gefährlich, wenn Sie diese Person nah an sich heranlassen. Dies gilt für den Privatbereich genauso wie im Business wie beispielsweise mit vertrauten Kollegen oder Vorgesetzten. Ich habe das häufig auch im Unternehmenskontext gesehen, daher ist im Business immer auch die Frage relevant: wieviel Nähe ist gesund und wieviel Nähe ist schädlich.
    • Ich will noch einmal ein Beispiel aus dem Businessleben berichten, das auch sehr typisch ist für diesen Typ Mensch und ich vermute, einigen von Ihnen wird das bekannt vorkommen.

      Sie haben mit einem solchen „Kandidaten“ (das kann Ihr Vorgesetzter sein oder eine andere für Sie wichtige Person) Besprechungstermine, die wichtig sind. Was dann regelmäßig passiert ist folgendes: Entweder wird kurzfristig der Termin abgesagt, weil diese Person irgendetwas Wichtiges (was natürlich immer wichtiger ist als der Termin mit Ihnen) zu tun hat.
      Oder die Person kommt einfach zu spät. Und zwar nicht einmal. Sondern immer. Das hat System. Und es geht dabei auch nicht um fünf Minuten, sondern wir reden dann schon von 20 oder 30 Minuten oder auch mehr.

      Das ist eine Missachtung Ihrer (Lebens-) Zeit und es ist verständlich wenn Sie sauer sind, enttäuscht oder auch sich verletzt fühlen.
      Zum einen: nehmen Sie es nicht persönlich.
      Zum anderen: Nur stillschweigend akzeptieren geht nicht, hier muss klar kommuniziert werden, dass Sie das so nicht akzeptieren.

    Ich wünsche Ihnen Achtsamkeit mit sich und mit anderen und eine klare Abgrenzung im Umgang mit solchen Kandidaten.

    Bonne Chance

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