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Der innere Kompass

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    Ich möchte heute einmal aus meinem täglichen Business schildern, aus der Zusammenarbeit mit meinen Kunden.

    Zum einen will ich einmal zwei Kundentypen beschreiben und im Nachgang drei Aspekte nennen, weshalb Kunden manchmal nicht in die Umsetzung kommen.

    Und am Ende gibt es noch eine kleine Reflektionsaufgabe.

    Klares Commitment

    Das A und O für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist grundsätzlich eine klare Auftragsklärung. Und insbesondere im Bereich Coaching/ Sparring/ Begleitung von Menschen. Bei der Auftragsklärung ist mir dabei immer wichtig, klar herauszukristallisieren, wie stark denn das Commitment bzw. die Motivation des Kunden ist, an sich selbst zu arbeiten.

    Ohne klares Commitment macht eine Zusammenarbeit keinen Sinn.

    Vermeintliche Ziele zu haben aber nichts dafür tun zu wollen, funktioniert nicht.

    Nicht im Coaching, und schon garnicht im wahren Leben.

    Der größte Teil meiner Kunden ist zum Glück nicht nur committed sondern hat eine hohe intrinsische Motivation zu lernen, sich selbst weiterzuentwickeln, zu reflektieren und an sich zu arbeiten.

    Gerade im Leadership Onboarding und insbesondere beim Thema Selbstmanagement ist es essenziell, dass Kunden auch zwischen unseren Sessions reflektieren und an ihren Themen arbeiten.

    Dazu gebe ich individuell zusammengestellte Übungen mit auf den Weg. Jeder Mensch ist anders, daher sind auch die Aufgaben und Übungen unterschiedlich und müssen zur Person, zum Kontext, zum Entwicklungsgrad und zur Zielsetzung passen.

    Beim Sparring schaut das nochmal etwas anders, denn da geht es ausschließlich darum, dass wir in den einzelnen Sessions die jeweiligen aktuellen Herausforderungen reflektieren, antizipieren, vorbereiten oder auch Situationen nachbesprechen, die mein Kunde mitbringt.

    Ab und zu passiert es, dass ein Kunde bei der Auftragsklärung zwar klares Commitment äußert, aber dann in der Zusammenarbeit zwischen unseren Sessions nicht an sich arbeitet, nicht reflektiert, selbst die besprochenen Übungen und Aufgaben nicht angeht.

    Vermutlich können Sie sich vorstellen, dass das nicht besonders hilfreich ist für den Entwicklungsprozess.

    Ich bin zwar fordernd und das ist auch mein Job in meiner Rolle als Sparringspartner, aber ich bin keine Gouvernante. Das steht mir auch nicht zu.

    Ich habe es mit erwachsenen Menschen zu tun. Daher appelliere ich deutlich an ihre Selbstverantwortung. Manchmal auch mit einem zwinkernden Auge, humorvoll.

    Manchmal hilft es auch ein wenig provokant in der Formulierung zu sein, quasi eine provokative Intervention gemäss dem Altmeister Frank Farrelly.

    Und entweder funktioniert es dann oder eben nicht.

    Druck von meiner Seite auszuüben kann fatal sein, denn dadurch kann man seinen eigenen Kunden in den Widerstand schicken, und dann funktioniert garnichts mehr.

    Hier ist daher in meiner Rolle als Sparringspartner besonderes Fingerspitzengefühl bei diesem Kundentypus angesagt.

    Gründe bei umsetzungsschwachen Kunden

    Was ganz häufig dahinter steckt wenn Kunden, wie eben beschrieben, nicht an sich arbeiten, will ich hier einmal mit drei Punkten zusammenfassen. Das sind in meiner Erfahrung die häufigsten Gründe:

    • Entweder sie waren von vornherein in einer Konsumentenhaltung. Ihr Arbeitgeber hatte ihnen die Chance angeboten ein Leadership Onboarding zu haben. Und sie dachten sich, dass das schon wichtig ist für sie und sehen auch, wo ihre täglichen Herausforderungen sind. Sie sind dann durchaus offen in den einzelnen Sessions und nehmen für sich ihre Impulse mit. Aber wollen dann auch nicht mehr. „Wasch mich aber mach mich nicht allzu nass“ ist dann hier die Devise.

    • Wieder andere setzen sich vielleicht Ziele, aber setzen diese nicht richtig. Das ist dann meine Aufgabe, diese in der 1. Session mit dem Kunden so zu definieren, dass die Ziele klar sind und den SMART Kriterien entsprechen.

    • Andere wiederum haben zwar Commitment geäußert und auch klare Ziele definiert. Jetzt kommt das große Aber: Aber sie stellen dann im Nachhinein fest, dass sie sich durch diese Ziele Druck machen würden und da sie das vielleicht bisher noch nicht kennen, und sich das nicht gut anfühlt, sagen sie: sie wollen sich ja keinen Druck machen. Und kommen genau deshalb einfach nicht in die Umsetzung.

    Auf die einzelnen Punkte gehe ich nachfolgend nochmal ein.

    Zum 1. Punkt – Wenn ein Kunde eher in der Konsumentenhaltung ist.

    Hier hat man in der Rolle als Sparringspartner verschiedene Möglichkeiten, um den Kunden in seine Selbstverantwortung zu bringen. Falls diese Versuche scheitern sollten, ist es wichtig dem Kunden Transparenz über den Status quo zu geben. Das Thema der Selbstverantwortung gilt es zu adressieren. Und loszulassen. Manchmal kann es auch sein, dass der Auftrag hinterfragt werden muss und neu definiert werden muss. Ich weiß auch von Kollegen, dass es manchmal sein kann, dass hier eine Zusammenarbeit dann besser beendet wird. Das habe ich jetzt in dieser Form zwar noch nicht erlebt. Ich denke allerdings, dass das A und O eben die klare Auftragsklärung ist. Davon hängt ab, inwieweit die gemeinsamen Vorstellungen über die Art und Weise der Zusammenarbeit zusammenpassen oder eben nicht.

    Zum 2. Punkt – Kunden setzen sich zwar Ziele, aber dies sind dann keine „richtigen“ Ziele.

    Sehr häufig erlebe ich, dass Kunden keine Vorstellung davon haben, wie sie denn ihre Ziele korrekt formulieren. Wenn wir dann daran arbeiten, wird schnell klar, sie haben bisher keine klaren Ziele zu ihren Themen gehabt, sondern einfach nur grobe Wunschvorstellungen. Häufig erklären sie ein Ziel mit 20 Sätzen und sind nicht dazu in der Lage diese herunterzubrechen in einen konkreten Zielsatz. Die Erleichterung ist dann immer groß, wenn wir das gemeinsam gemacht haben.

    Genauso herausfordernd für viele ist es, klare Zielsätze zu formulieren, die messbar sind.

    Hier arbeiten wir dann mit den SMART Kriterien so lange, bis die Ziele klar, konkret, motivierend, in eigener Verantwortung und messbar sind.

    Zum 3. Punkt – wollen sich keinen Druck machen, kommen nicht in die Umsetzung

    Wenn jemand klare Ziele gesetzt hat und ein klares Commitment mitbringt und intrinsisch motiviert ist. Prima. Nur leider hakt es dann bei diesen Menschen bei der Umsetzung.

    Hier kann man dann schon mal erleben, dass der Kunde sagt: irgendwie bin ich zwar committed, aber ich bekomme die PS nicht auf die Straße. Ich halte mich nicht an meine Selbstverpflichtung, die mir selbst gesetzten Fristen oder Themen auch anzugehen und einzuhalten.

    Hier zeigt sich ein Mangel an Willenskraft. Das heißt hier müssen wir uns erst nochmal genauer anschauen, was sind denn konkret die inneren Antreiber, welche Werte hat der Kunde, welche Leitlinien, Prinzipien und Glaubenssätze hat derjenige. Hier gilt es diese transparent zu machen und ggf zu justieren. Sich die eigene Werte Hierarchie bewusst zu machen kann hier ebenfalls hilfreich sein.

    Der innere Kompass zählt

    Wir müssen uns sowohl in unserem Berufsleben als auch Privatleben darüber klarwerden, was in unserem Leben Vorrang hat, und entscheiden, dass wir im Einklang mit unserer sog. Wertehierarchie leben wollen. Ganz unabhängig davon, was geschieht.

    Dann haben wir einen klaren Kopf und können klar entscheiden.

    Dann erst kann unsere Zielformulierung klar sein und dann erst sind wir in der Lage für unsere Ziele ein klares Commitment zu haben.

    Dann hat unsere klare Zielformulierung auch den Drive, den unser Ziel braucht.

    Wenn wir uns durch etwas ausgebremst fühlen, dann heißt es erstmal genauer hinzuschauen.

    • Was ist los?
    • Wieso nehmen wir nicht Fahrt auf?
    • Weshalb nutzen wir unsere PS nicht?

    Es ist unser innerer Kompass, der uns ständig konsequente Entscheidungen abfordert.

    Es ist unser innerer Kompass, der konsequente Aktionen sehen will.

    Wenn wir diese nicht bringen, dann führt das im Ergebnis dazu, dass wir enttäuscht sind.

    Zu recht!

    Dann sind wir nämlich enttäuscht über uns selbst.

    Wir sind dann unzufrieden, frustriert und haben das unklare Gefühl, dass irgendetwas besser funktionieren könnte, wenn wir nur wüssten was es ist.

    Im Gegensatz dazu, wenn wir unseren inneren Kompass klar kennen und klar ausgerichtet haben, fühlen wir uns stark und haben alleine schon dadurch eine enorme Kraft um Dinge zu bewegen, ohne dass wir sie bereits begonnen haben. Dann wird Veränderung möglich.

    Darüberhinaus gibt uns ein solcher innerer Kompass ein Gefühl von Sicherheit und von innerem Frieden.

    Da dies so ein wichtiges Thema ist, bekommen Sie hier noch ein paar Reflektionsfragen mit auf den Weg:

    • Kennen Sie Ihren inneren Kompass bereits?
    • Welche Werte sind für Sie wichtig?
    • Welches sind Ihre priorisierten Werte?
    • Sind Sie dazu in der Lage Ihre Werte in einer Hierarchie anzuordnen?
    • Leben Sie nach Ihren Werten und handeln Sie danach?

    Ich wünsche Ihnen erhellende Momente mit dieser Reflektion. Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren wollen: In meiner Podcastfolge 36 habe ich das Thema Ziele bereits besprochen mit einem anderen Fokus, nämlich:

    https://christianebarho.com/36-folge-wie-lassen-sich-grossere-ziele-erreichen/

    Falls Sie Führungksraft sind und sich für Ihre alltäglichen Herausforderungen gerne einen Sparringspartner an der Seite wünschen, dann buchen Sie doch einfach direkt über meine Website www.christianebarho.com ein Erstgespräch unter free Call. Darin besprechen wir Ihre Ausgangslage und wie wir zusammenarbeiten können.

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